Liebe Claudia Fröse- Probst, lieber Christoph Probst, dieser Tage haben wir sechs Ihrer Weine auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt. Deshalb möchten wir heute einige Fragen an Sie stellen.
Hier der Link zu den Weinbesprechungen: 6 Weine vom Weingut Werner Probst
Helga König: Damit unsere Leser eine Vorstellung haben, wo das Weingut Probst zu finden ist, hier zunächst die Frage: In welcher Winzer-Gemeinde ist das Weingut Probst zuhause, zu welcher Weinbau-Region gehört der Weinort und was zeichnet die Weine in der Region aus?
Claudia Fröse-Probst, Christoph Probst |
Peter J. König |
Peter J. König: Wie lange existiert das Gut, wer ist verantwortlich für die Weine und wie viele Generationen sind im Familien-Weingut tätig?
Christoph Probst: Begonnen hat alles 1965, als mein Vater Werner Probst den ersten Wein unter dem Namen "Probst" abgefüllte. Im Jahre 1981 haben wir mit dem Anlegen eigener Rebflächen begonnen. Dies war der Beginn des Weinguts wie es in der Form noch heute existiert. Aktuell leite ich als gelernter Winzer die Geschicke des Gutes, unterstützt werde ich durch meine Frau Claudia, die sich rund um das Thema "Genusskultur und Gesundheitsförderung" nebenberuflich auch um das Marketing und den Verkauf unserer Weine kümmert. Uns zur Seite stehen meine Eltern, Werner und Monika Probst. Mein Vater Werner war von 1983 bis 2015 hauptberuflich als Kellermeister in dem bekannten fränkischen Weingut Wirsching in Iphofen als Kellermeister tätig. Er war dort für den Ausbau der Weine hauptverantwortlich. Mit ihm zusammen gelang es unseren Weinbau über die Jahrzehnte hin weiter aus- und zum Weingut aufzubauen. Meine Mutter Monika ist hauptsächlich für unsere Weintenne und die Terminabstimmungen zuständig, da wir uns als Familienbetrieb vor allem nur nach Vereinbarung auch genügend Zeit für unsere Kunden nehmen können. Und das ist uns sehr wichtig.
Helga König: Welche Rebsorten werden hauptsächlich kultiviert?
Claudia Fröse- Probst, Christoph Probst |
Claudia Fröse-Probst: Im klassisch fränkischen Bereich handelt es sich überwiegend um Silvaner, Müller-Thurgau, Bacchus. Ergänzt wurde die Weissweinauswahl nach und nach mit Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder, als Perle aber auch Riesling und Sauvignon Blanc oder Scheurebe. Im Rotweinbereich finden sich unterschiedlichste Rebsorten wieder: Vom Dornfelder, über Zweigelt, Regent, Domina, Portugieser auch Spätburgunder, ebenso Schwarzriesling und Merlot. Daraus lassen sich unter anderem auch drei wunderbare Probst-Cuvées zaubern.
Helga König |
Helga König: Heute hat ja jedes Weingut seine ganz spezielle Philosophie beim Weinmachen, was dürfen wir dazu erfahren?
Christoph Probst: Unsere Philosophie mit „Weinbau mit Weitsicht“ will die Gesundheit und Vitalität der Weinstöcke langfristig erhalten und fördern, damit bekömmliche und hervorragende Weine entstehen. Wir beziehen uns dabei auf eine naturgemäße Lebens- und Arbeitsweise: Zunächst werden alle qualitätsfördernden Arbeiten im Weinberg ganz bewusst und möglichst von Hand durchgeführt. Dies beginnt beim Rebschnitt, wo die Grundlagen für die spätere Qualität der Trauben gelegt werden, danach folgt die grüne Lese, das Ausdünnen der Laubwand, sodass wir stets ein wachsames Auge für den richtigen Reifezeitpunkt der Lese haben. Des Weiteren ist uns klar, dass nur im Einklang mit der Natur und der naturgemäße Umgang mit den Rebstöcken die optimale Qualität hervorbringt. Durch gezieltes nachhaltiges Arbeiten und der Förderung eines gesunden Bodenlebens ohne Mineraldüngereinsatz und Verzicht auf Herbizide ermöglichen wir den Weinstöcken und den Lebewesen im Kulturraum Weinberg ihre volle Entfaltung. Zum Beispiel sind auch Laubfrösche Mitbewohner unserer Weinberge. Schließlich ist es unsere gemeinsame Arbeit von meinem Vater und mir im Keller, die den maximalen Erfolg bringt. Hier verbinden sich jahrzehntelange praktische Erfahrungen mit innovativen Ansätzen. Damit sind wir seit Jahrzehnten für die Region Mittelfranken Wegbereiter zum nachhaltigen, qualitätsorientierten Weinbau.
Peter J. König: Unsere Leser möchten auch immer gerne wissen, wo sie die Weine des vorgestellten Weingutes beziehen können. Gibt es etwa einen Online-Shop und können die Weine auch mit Hilfe der Homepage mit E-Mail, per Fax oder Telefon geordert werden?
Claudia Fröse-Probst: Alle Weine werden auf unserer Homepage ausführlich präsentiert und beschrieben. Eine aktuelle Weinübersicht steht als pdf.-download immer bereit (http://www.weingut-probst.de/gesamtuebersicht-pdf/). Gerne beraten wir auch telefonisch unsere Kunden, welcher Wein zu welchem Anlass (als Geschenk oder zum Menü) am Besten passt. Danach können die Weine einfach per E-Mail oder über das Kontaktformular bestellt werden. Wir verschicken sie auch gerne per Post.
Helga König: Am besten ist jedoch die Weine dort zu probieren, wo sie gewachsen sind und erzeugt wurden. Besteht die Möglichkeit einer Weinprobe im Gut oder etwa eines Hoffestes oder sonstiger Veranstaltungen?
Schloss Seehaus |
Claudia Fröse- Probst: Unsere Weine können natürlich bei einer Verkostung in unserer Weintenne oder auch im Gartenpavillon probiert werden. Wir bieten zudem verschiedene Events und nicht alltägliche Kultur-veranstaltungen an, die auf unserer Homepage www.weingut-probst.de nachzulesen sind. Besonders einmalig sind die Veranstaltungen in Schloss Seehaus, wenige hundert Meter vom Weingut entfernt, bei denen immer Probst-Weine als Genuss-Begleiter angeboten werden. Einmal im Jahr gibt es eine "Festliche Weinprobe mit Tafelmusik". Dieses Jahr wird sie am 09.09.2017 stattfinden.
Vor 4 Jahren gründeten wir zusammen mit Freunden den Schloss Seehaus Verein e.V., mit dem dieses wunderbare Kulturdenkmal gezielter gefördert werden kann. Bereits seit Jahrzehnten ist es unser Herzensanliegen, dass Schloss Seehaus in seiner jetzigen Form als einzigartiger Ort für Kultur und Genuss erhalten bleibt bzw. weiter ausgebaut wird. Schauen Sie gerne mal vorbei www.schloss-seehaus.de !
Peter J. König: Interessant ist auch immer, wie der Winzer seine eigenen Weine charakterisiert, was gibt es hier zu berichten?
Christoph Probst |
Christoph Probst: Unsere Weine zeichnen sich durch ihre Bekömmlichkeit, Individualität, ihren Charakter und ihre Qualität zum fairen Preis aus. In allen Qualitätsstufen gibt es etwas zum Probieren. Wir freuen uns, wenn wir den Kunden auch nützliches Hintergrundwissen aus erster Hand im Gespräch vermitteln können bzw. auch geschmacklich zeigen können, etwa wie viel ein Wein kostet bzw. wie viel er etwa kosten sollte, gemessen an dem Aufwand ihn zu erzeugen.
Helga König: Werden die Weine vom Weingut Probst auch bei renommierten Weinführern wie Gault Millau und Eichelmann vorgestellt und welche Auszeichnungen wurden den Weinen bereits zuteil?
Claudia Probst: Die bekannten Weinführer Gault Millau und Eichelmann veröffentlichen immer wieder sehr positive Kritiken zu unseren Weinen. Unsere Prämierungen sind sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene sehr zahlreich, u.a. hat ganz aktuell unser Chardonnay 2015 bei der Berliner Wein-Trophy Gold gewonnen. Den internationalen Müller-Thurgau-Preis haben wir bereits seit 2004 immer wieder erhalten und unser Sauvignon Blanc wurde 2015 mit der höchsten Punktzahl aller eingereichten Weine ebenfalls mit top-level-Gold bewertet. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnungen, wollen aber auch nicht immer und überall teilnehmen, da uns die Nachhaltigkeit unserer Arbeit im Weinbau besonders am Herzen liegt und unsere Zeit und Energie einfordert. Nach all den Jahren zählt letztendlich für uns vor allem der Geschmack und die Empfehlung unserer treuen Kunden.
Peter J. König: Ist der Klimawandel ebenfalls ein Thema in den Weinbergen des Gutes und wie wird darauf reagiert, etwa durch eine frühere Lese oder den Anbau von mediterranen Rebsorten?
Claudia Fröse-Probst, Christoph Probst |
Christoph Probst:
Ja, wir spüren den Klimawandel. Das ist ein großes Thema, über das ich gerne viel erzählen kann, es jedoch den Rahmen dieses Interviews sprengen würde. Entscheidend ist, wenn wir über mein Lieblingsthema „Weinbau mit Weitsicht“ sprechen, dass es immer um das Zusammenspiel von Klima, Bodenqualität und -bearbeitung und vor allem um die Gesunderhaltung und Vitalität der Weinstöcke geht. Genau aus diesem Grund haben wir uns bereits vor Jahrzehnten dazu entschlossen „alte“ widerstandsfähige Weinsorten zu pflanzen, die mit den neuen klimatischen Herausforderungen besser zurecht kommen. Das spart Kraft und Energie. Grundlage dafür ist die genetische Vielfalt der Rebstöcke und eine Wirtschaftsweise, die das Bodenleben positiv beeinflusst. Zum Beispiel wird durch die Einbringung von Pferdemist und Gesteinsmehl das Bodenleben aktiviert und es kann auf Mineraldüngung verzichtet werden. Kompost und gemulchtes Schnittmaterial verbleiben als Gründüngung im Weinberg. Gerne erläutere ich hierzu meine Philosophie für interessierte Kunden mit Einblick ins Weinbergsleben direkt am Naturschauplatz "Weinberg" (siehe Anlage Hinweistafel Landschaftspflegeverband Mittelfranken).
Liebe Claudia Fröse-Probst, lieber Christoph Probst, wir danken Ihnen vielmals für das aufschlussreiche Gespräch.
Ihre Helga König. Ihr Peter J. König
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Weingut Werner Probst und können den Wein dort bestellen:
www.weingut-probst.de
www.weingut-probst.de
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