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Helga und Peter J. König im Gespräch mit Sabine Mosbacher-Düringer, Weingut Georg Mosbacher, Forst, Pfalz

Liebe Sabine Mosbacher-Düringer, gestern haben wir sechs Ihrer Weißweine auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt. Deshalb möchten wir heute einige Fragen an Sie richten. 

Hier der Link zu den Weinbesprechungen: Sechs Weißweine vom Weingut Georg Mosbacher 

Helga König: Damit unsere Leser sich eine Vorstellung über das Weingut Georg Mosbacher machen können, hier zunächst zur Information: In welchem Wein-Ort ist das Gut beheimatet, zu welcher Wein-Region gehört die Winzer-Gemeinde und welche Besonderheiten zeichnet das Weinanbau-Gebiet aus? 

 Sabine Mosbacher-Düringer
Sabine Mosbacher-Düringer: Unser Weingut liegt in Forst an der Weinstrasse, im Bereich "Mittelhaardt" des Anbaugebiets Pfalz. Zusammen mit den Nachbargemeinden Deidesheim und Wachenheim zählt Forst zum "Herzen der Mittelhaardt". Hier finden sich gleich etliche der TOP-Rieslinglagen der Pfalz, wie z.B. die Lagen Forster Pechstein und Forster Ungeheuer. 

Peter J. König:   Wie lange existiert das Weingut Mosbacher bereits, wieviel Hektar Rebfläche werden bewirtschaftet und was gibt es über das spezielle Terroir vor Ort zu sagen? 

Sabine Mosbacher-Düringer: Das Weingut wurde von meinem Großvater in den 1920iger Jahren gegründet und bewirtschaftet heute 20 Hektar Rebfläche. Forst liegt nach Westen hin sehr geschützt am Fuße des Haardtgebirges. Neben dem überall in der Pfalz vorkommenden Buntsandstein, den man in den meisten unserer Weinberge findet, verfügen wir über Lagen mit Kalkstein (Musenhang, Altenburg) und den für Forst so bekannten "Basalt". Das Vorkommen des vulkanischen Gesteins Basalt hat auch der Lage "Forster Pechstein" seinen Namen gegeben. 

 Helga König
Helga König: Welche Rebsorten werden kultiviert und weshalb gerade diese? 

Sabine Mosbacher-Düringer: Im "Riesling-Mekka" der Pfalz beheimatet, bauen wir zu 80 % die Rebsorte Riesling an. Die Bedingungen dafür sind hervorragend, aufgrund der geschützten Situation und dem hohen Gesteinsanteil der Böden. Riesling gedeiht auf kargen, steinigen Böden hervorragend und erreicht hier besondere Feinheit und Eleganz. Daneben bauen wir die Burgunderrebsorten und Sauvgnon Blanc an. Bezüglich Sauvignon Blanc zählen wir zu den ersten die diese Sorte hier in der Pfalz angebaut haben, noch bevor sie 2001 für die Pfalz klassifiziert wurde. 

Peter J. König: Welche besonderen Lagen sind erwähnenswert und wie sind diese klassifiziert?

Sabine Mosbacher-Düringer: Wir verfügen mit den Lagen Forster Ungeheuer, Pechstein, Jesuitengarten, Freundstück und Deidesheimer Kieselberg gleich über fünf Lagen, die der VDP Pfalz als "VDP.GROSSE LAGE" definiert. Desweiteren haben wir eine ganze Anzahl von Lagen die als VDP.ERSTE LAGE klassifiziert sind, wie z.B. Forster Musenhang oder Deidesheimer Mäushöhle. Aus der Tradition des hohen Riesling-Anteils heraus hat man 1971 viele kleine Einzellagen erhalten und pflegt bis heute den getrennten Ausbau der verschiedenene Lagen, die dem Riesling ganz unterschiedliche Facetten geben. 

Helga König: Wer ist für das familiengeführte Weingut verantwortlich, wer ist zuständig für den Ausbau der Weine und wie bringt sich die frühere Generation noch beratend beim "Weinmachen" ein? 

 Sabine Mosbacher-Düringer
Sabine Mosbacher-Düringer: Das Weingut wird heute von meinem Mann Jürgen Düringer und mir geführt. Wir haben beide in Geisenheim studiert und sind nun seit über 20 Jahren hier im Weingut. Die aktive Arbeit des Weinausbaus im Keller ist Aufgabe meines Mannes, jedoch werden Entscheidungen, was wie gemacht wird, gemeinsam getroffen. Während der Weinlese bin ich federführend mit der Lesemannschaft draußen. Mein Vater, der Senior des Betriebs ist gerne noch bei Verkostungen mit dabei und bringt sich auch noch bei der Privatkundenbetreuung mit ein.

 Peter J. König
Peter J. König:  Heute spricht man ja gerne von der Philosophie eines Weingutes, wenn es darum geht, die grundsätzliche Einstellung rund um die Herstellung des gutseigenen Weines zu definieren, was gibt es da zu berichten? 

Sabine Mosbacher-Düringer: Wir haben das Glück,  in den besten Lagen der Pfalz Reben anbauen zu dürfen. Das besondere Terroir - die Böden, die Hanglagen, das Klima zwischen Haardtrand und Rheinebene - macht es uns erst möglich, Spitzenweine zu produzieren. Wir können da nur unterstützen, aber das tun wir mit Engagement und Leidenschaft. Zwischenzeitlich hat dies zum Entschluß zur Umstellung auf biologisch organische Wirtschaftsweise geführt, weil dies unsere Weinberge nachhaltig schont, für zukünftige Generationen sichert und noch deutlicher die Eigenheiten der Lagen zum Ausdruck bringt.

Helga König: Als VDP-Weingut gilt es höchste Standards zu beachten, welche sind dies, und wie wirken sich diese auf die Weine aus, und was gibt es besonderes über die Weine zu sagen? 

Sabine Mosbacher-Düringer: Der VDP blickt auf eine über 100 Jahre Geschichte zurück und bekennt sich zur Zielsetzung die renommiertesten Weingüter des Landes zu vereinen. Der Begriff "Standards" ist hier nicht passend; wir VDP Winzer sehen uns als Individualisten, die eben gerade keine einheitlichen und uniforme Weine erzeugen. Wir haben uns an Qualitätsmaßstäbe zu halten, die sich die Mitglieder selbst auferlegt haben. Dazu zählt z.B. die maximale Erntemenge von 75 hl/ha im Betriebsschnitt und der Anbau eines hohen Anteils klassischer Rebsorten. Ganz wichtig ist uns aber im Besonderen, die Tradition unserer Weinbergslagen zu pflegen. Wir wissen um den Wert unserer Terroirs, die jedem unserer Weine eine unverwechselbare Note geben. Dies führte zur Schaffung einer Klassifikation der Weinbergslagen, mit der Maxime "je enger die Herkunft, desto höher die Qualität". Wir bieten heute unsere Weine in Kategorien Gutswein, Ortswein, VDP.ERSTE LAGE und VDP.GROSSE LAGE an. 

Peter J. König: Sehr interessiert sind die Leser, wie sie die besprochenen Weine beziehen können, welche unterschiedlichen Möglichkeiten werden seitens des Weinguts Georg Mosbacher angeboten und darüber hinaus, wo findet man die Weine im Handel? 

 Sabine Mosbacher-Düringer
Sabine Mosbacher-Düringer: Sehr gerne heißen wir Kunden hier im Weingut zur Verkostung und zum Einkauf willkommen. Eine Preisliste mit Versandbedingungen kann über die Webseite angefordert werden. Online kann man unsere Weine nur über unsere Online-Handelspartner beziehen. Desweiteren haben wir in verschiedenen Standorten in Deutschland Fachhändler die unsere Weine vertreiben, auf unserer Webseite findet sich unter "Bezugsquellen" eine nach PLZ geordnete Liste. 

Helga König:  Ebenso wissenswert ist es etwas über die Prämierungen zu erfahren, welche sind hier zu nennen? 

Sabine Mosbacher-Düringer: Unser Weingut wird von den Weinführern hoch gelobt, bei Eichelmann werden wir mit 4,5 Sternen, bei GaultMillau mit 3,5 Trauben und bei Weinplus-Onlineweinführer mit W++ bewertet. An staatlichen oder privaten Wettbewerben nehmen wir nicht teil. 

Peter J. König: Nichts ist authentischer als den Wein dort zu verkosten wo er gewachsen ist, gibt es diesbezüglich die Chance einer Weinprobe oder aber auch von Veranstaltungen im Weingut vielleicht und bei sonstigen Festen?

 Sabine Mosbacher-Düringer
Sabine Mosbacher-Düringer: Weinfreunde sind hier im Weingut während der Öffnungszeiten immer herzlich willkommen. Nach Vereinbarung bieten wir auch für Gruppen mit maximal 15 Personen Weinproben an. Gerne gehen wir dann die wenigen Schritte zu den direkt angrenzenden Weinbergen um über die Lagen und den aktuellen Vegetationsstand zu berichten, bevor es ans Probieren geht. Einmal im Jahr, an einem Samstag/Sonntag im Mai oder Juni veranstalten wir "Weinprobiertage". Das komplette Weingut inklusive Weinkeller und Garten steht offen, alle Weine können unkompliziert verkostet werden und man kann einige nette Stunden hier verbringen. Der Termin dafür ist auf der Webseite zu finden.

Liebe Sabine Mosbacher- Düringer, besten Dank für das aufschlussreiche Interview.

Ihre Helga König, Ihr Peter J. König



Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Weingut Georg Mosbacher und können den Wein dort bestellen: www.georg-mosbacher.de

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