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Helga König Im Gespräch mit #Dirk_Bleyer und #Mia_Raben über den Bildband "#Masuren im Land der tausend Seen"- #National_Geographic

Liebe Mia Raben, lieber Dirk Bleyer,  dieser Tage habe ich Ihr Buch "Masuren  im Land der tausend Seen" auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt und möchte nun einige Fragen an Sie richten. 

Hier der Link zur Rezension: "Masuren im Land der tausend Seen"

Helga König: Welche Begriffe fallen Ihnen spontan ein, wenn Sie an Masuren denken?


 Mia Raben
Copyright: Kathrin Ahaeuser
Mia Raben: Das Wort "Masuren" assoziiere ich spontan mit den Begriffen Polen, Deutschland, Geschichte, Natur aber auch mit Störchen.

Helga König: Welche Motive in Masuren faszinieren Sie besonders? 

Dirk Bleyer: Masuren ist prinzipiell eine fotografische Herausforderung. Das faszinierendste für mich Fotografen ist aber das Licht. Die klare Luft, der hohe Norden und die langsam untergehende Sonne im Sommer verwandeln die Seenlandschaften oftmals in eine Märchenlandschaft. Wenn dann auch noch der Himmel zu glühen anfängt,  ist der Zauber perfekt! 

Helga König
Helga König:  Der Bildband "Masuren im Land der tausend Seen" enthält auch Bilder und Texte zu Danzig, Königsberg und Marienburg, sprich zu Orten, die zwar zum ehemaligen West- und Ostpreußen, jedoch nicht zu Masuren und dem Ermland zählen. Aus welchem Grund wurden diese Orte in das Projekt mit einbezogen?

Mia Raben: Dies war die Entscheidung des Verlags. Ich denke, dass es dabei um die spezifische Leserschaft des Themenkomplexes Ostpreußen geht. Die Geschichte dieser Städte und der Burg überschneidet sich ja auch mit der Masurens.

Helga König: Welche Aufgabe stellten Sie sich als Fotograf in Marienburg? 

Dirk Bleyer
Foto: National Geographic/Piper
Dirk Bleyer: Als ich zum ersten Mal vor der Marienburg stand, hat mich das Gebäude fast umgehauen. Ich konnte nur ahnen wie die Menschen im Mittelalter davon beeindruckt gewesen sein mussten, wenn es schon eine solche Wirkung auf mich ausübte. Dieses "Wow-Gefühl" habe ich versucht in meinen Bildern zu transportieren, um die Wucht und das Majestätische dieses Gebäudes zu visualisieren.

Helga König: Was reizte Sie über Schloss Steinort zu schreiben?

Mia Raben: In Steinort sieht man die ungelösten Probleme Polens und Deutschlands im Hinblick auf das kulturelle Erbe sehr deutlich. Vor zehn Jahren war ich mit zwei Nachkommen der ehemaligen Schlossherren im Auftrag der Frankfurter Rundschau schon einmal in Steinort. Seither lässt mich das Anwesen nicht mehr los.

Helga König: War es Zufall, dass Sie das Motiv auf Seite 165/165 entdeckten oder gibt es eine Geschichte dazu? 

 Dirk Bleyer
Foto: National Geographic/Piper
Dirk Bleyer:  Zu jedem Bild gibt es eine Geschichte. Dieses Bild stammt vom meiner Frau, die einige Bilder zu diesem Bildband beigetragen hat. Es war ein besonders schöner Abend. Einer von diesen, die nicht zu oft passieren und wo man sich am liebsten teilen mag, um gleichzeitig an verschiedenen Orten fotografieren zu können. Während ich Richtung Sonnenuntergang Angler in einem Ruderboot bequem von der Straße aus ablichtete, quälte sich meine Frau durch Schilf und Unterholz, um das letzte Tageslicht im Osten einzufangen. Am Abend haben wir unsere Aufnahmen verglichen und konnten uns gar nicht entscheiden, was schöner war. Ich habe mich aber sehr gefreut, dass wir es geschafft hatten, die Stimmungen so gut einzufangen. 

Helga König: Haben Sie beim Schreiben manchmal an Siegfried Lenz denken müssen und falls ja, weshalb?

  Mia Raben
Copyright: Kathrin Ahaeuser
Mia Raben: Ich habe mich viel mit masurischer Literatur auseinandergesetzt, bevor ich mit dem Buchprojekt "Masuren im Land der tausend Seen" begonnen habe. Ernst Wiechert hat mich neben Siegfried Lenz begeistert, aber auch die Sachbücher von Andreas Kossert waren für mich wichtig, um die Gesamtproblematik zu verstehen. Siegfried Lenz ist natürlich der Meister der Beschreibung melancholischer Momente in Masuren.

Helga König: Welche Geschichte wollten Sie mit Ihrer Kamera erzählen als Sie das Dorf Sulejki ablichteten? 

Dirk Bleyer: Es ist das Dorf in dem Siegfried Lenz mit seinem Buch "So zärtlich war Suleyken" die urigen Charaktere der ehemaligen Ostpreußen witzig beschrieb. Diese Ursprünglichkeit der Landschaft, die diesen Menschenschlag hervorbrachte und auch heute noch hervorbringt, wollte ich mit diesen Bildern hervorheben. 

 Helga König
Helga König: Was hat Ihnen in der Oberza pod Sem besonders gut gefallen und geschmeckt?

Mia Raben: Angesprochen haben mich die liebevolle Art und Beharrlichkeit, mit der die Inhaber der Oberza pod Psem die masurische Kultur in Ehren halten. Ein Besuch des Wirtshauses ist nicht nur aus kulinarischen Gründen interessant – das Restaurant wurde ja von französischen Gourmets ausgezeichnet. Es ist einfach ein wunderschöner Ort mit einer ganz besonderen, faszinierenden Atmosphäre.

Helga König:  Können Sie unseren Lesers etwas über die Enstehungsgeschichte des traumhaft schönen Bildes "Vollmond über dem Jezioro Jagodne" berichten? 

Dirk Bleyer: Der Mond übt eine besondere Faszination aus. Es ist selten, dass er zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufgeht. Noch seltener ist es, dass es zum Zeitpunkt des Vollmonds geschieht. Da sich der Mond schneller bewegt als man denkt, er an Intensität der Leuchtkraft zügig zunimmt und sich selbst zu überstrahlen droht, musste ich schnell arbeiten. Nur vom Stativ aus und mit dem Wissen der richtigen Kameraeinstellung war es möglich diesen Moment einzufangen. Das Zeitfenster in dem der Mond nahezu gleichhell wie die Landschaft ist, dauert nur wenige Minuten an. Zu zwei, drei Orten bin ich geflitzt und habe ein paar Einstellungen fotografiert, dann war die Landschaft zu dunkel, bzw. der Mond zu hell. Als ich am Ende aber das Bild sah wusste ich, dass es all den Stress Wert war! 

Liebe Mia Raben, lieber Dirk Bleyer, ich danke Ihnen vielmals für das aufschlussreiche Interview.

Ihre Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zu #National_Geographic und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.piper.de/buecher/masuren-isbn-978-3-86690-448-4

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