Liebe Frau Huff, wir haben heute einige Weine aus dem Weingut Ihrer Familie auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt und möchten nun einige Fragen an sie richten.
Hier der Link zu den Weinbesprechungen: http://helga-koenig-wein.blogspot.de/2015/04/rezension-weingut-fritz-ekkehard-huff.html
Helga König: Zunächst einmal, was gibt es über das Weingut Fritz Ekkehard Huff zu erzählen, wo ist es zu finden, seit wann beschäftigt sich die Familie Huff mit dem Weinmachen, wieviel ha Rebfläche wird kultiviert und wer ist alles tatkräftig mit der Herstellung bester Weine beschäftigt?
Christine Huff |
Peter J. König: Über welche besonderen Lagen verfügt das Weingut und welche Böden sind dort anzutreffen?
Christine Huff: Unsere Steillagen Pettenthal, Orbel und Schloss Schwabsburg am Roten Hang sind für uns von besonderer Bedeutung. Aber auch die Kalksteinböden am Paterberg sind vor allem für den Anbau von Burgundersorten spannend.
Helga König: Welche Rebsorten werden angebaut und in welchem Größenverhältnis steht die jeweilige Menge zueinander?
Christine Huff: Mit etwa einem Drittel der Anbaufläche ist der Riesling für uns die wichtigste Rebsorte, ein weiteres Drittel machen Weiß-, Grau- und Spätburgunder aus, die restliche Fläche ist mit verschiedenen regionalen Rebsorten bepflanzt.
Peter J. König: Welche Philosophie liegt dem Weinmachen zugrunde, in Bezug auf Weinbergspflege, Lese und Kellerwirtschaft?
Christine Huff: Unser Ziel ist es erstklassige Weine zu erzeugen, in denen sich die Herkunft und unsere Handschrift widerspiegeln. Leidenschaftliche Hingabe für den Wein ist für uns ebenso selbstverständlich, wie der Respekt vor der Natur. Daher verzichten wir auch auf den Einsatz von Herbiziden und Mineraldüngern. Um gesunde und vollreife Trauben zu ernten, investieren wir viel Handarbeit in die Pflege der Reben, bis hin zur selektiven Lese. Im Keller nutzen wir natürliche Prozesse und beschränken uns auf die notwendigsten Arbeitsschritte, um den ursprünglichen Charakter der Frucht zu erhalten. Denn wir glauben, dass möglichst unverfälschte und naturnahe Weine den größten Genuss bieten.
Helga König: Was gibt es Spezielles über das Terroir zu berichten, sowohl am Roten Hang, als auch in der Lage Schloss Schwabsburg?
Christine Huff: Auf den kargen Ton- und Sandsteinböden aus dem Rotliegenden müssen die Reben tief wurzeln, wodurch mineralische und gehaltvolle Weine entstehen. Schloss Schwabsburg stand lange im Schatten der berühmten Rheinlagen wie Pettenthal und Hipping. Ich schätze diese Lage jedoch sehr da sie kühler und windoffener liegt. Die Trauben bleiben daher besonders lange gesund und können perfekt ausreifen, ohne dass der Wein zu mächtig wird.
Peter J. König: Neben den klassischen Rebsorten Riesling und Burgunder werden auch zu 35% andere Rebsorten angebaut, welche sind dies und was hat es damit auf sich?
Christine Huff Foto: Robert Dieth |
Helga König: Spielt die Klimaveränderung mittlerweile eine Rolle und wenn ja, welche Auswirkungen hat dies auf die Herstellung der Weine, vielleicht sogar auf den vermehrten Anbau mediterraner Traubensorten?
Christine Huff: Wer, wie Winzer, in Abhängigkeit von der Natur und dem Klima arbeitet, bemerkt natürlich die langfristigen Veränderungen. In den letzten Jahren hat sich dies in erster Linie durch eine höhere Reife und frühere Erntezeitpunkte ausgewirkt. Was uns zunehmend Schwierigkeiten bereitet sind Extremwetterlagen wie Trockenheit im Sommer und Unwetter mit Hagel. Insgesamt betrachtet ist unser Klima allerdings noch nicht mit dem mediterranen Raum zu vergleichen. Wir setzen daher auf regionale Rebsorten und versuchen eher die Auswahl der Lagen und die Anbaumethoden an die Bedingungen anzupassen. So verhindert beispielsweise die Abdeckung des Bodens mit Holzhäcksel Errosion und starkes Austrocknen.
Peter J. König: Rheinhessen ist vielleicht das dynamischste Weinanbaugebiet in Deutschland der letzten zwei Jahrzehnte, wie ist dies zu erklären und wie zeigt sich dies?
Christine Huff: Die einfachste Erklärung für diese Dynamik ist wahrscheinlich der hohe Wettbewerb. Aber auch die weltoffene und bodenständige Art der Rheinhessen. Man lernt von einander und motiviert sich gegenseitig.
Helga König: Wie sieht es mit der Vermarktung der Weine vom Weingut Fritz Ekkehard Huff aus, findet diese regional und überregional statt und werden auch Weinmessen besucht?
Christine Huff: Wir vermarkten überwiegend in Deutschland. Sie können unsere Weine direkt über das Weingut beziehen oder bei einem unserer Partner. Mehr Informationen finden Sie unter www.weingut-huff.de
Peter J. König: Die Leser möchten immer gerne wissen, ob Weinverkostungen im Gut möglich sind, vielleicht sogar ein Hoffest, um so vor Ort die Weine zu testen und zu erwerben, wie sieht es damit aus?
Christine Huff: Weinverkostungen im Weingut sind nach telefonischer Absprache unter der Nummer +49 (0)6133 58003 möglich. Eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen unserer Weine bietet sich auch an unserem Hoffest am 15. + 16. August 2015.
Liebe Frau Huff, wir danken Ihnen für das aufschlussreiche Interview.
Peter J. König, Helga König
Bitte klicken Sie auf den Linl, dann gelangen Sie zum Weingut Huff und können den Wein bestellen.
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