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Helga König im Gespäch mit Iris Caren von Württemberg zur neuen Seite von "Buch, Kultur und Lifestyle" mit dem Titel "Poetische Gastbeiträge der Künstlerin M.A. Iris Caren Herzogin von Württemberg"

Liebe Iris Caren von Württemberg, die Leser von  "Buch, Kultur und Lifestyle" dürfen sich von jetzt an freuen, immer wieder Gastbeiträge von Ihnen in der speziell für Sie eingerichteten Seite "Poetische Gastbeiträge der Künstlerin M.A. Iris Caren Herzogin von Württemberg" lesen zu können.

Helga König: Welche eigenen Textbeiträge planen Sie dort zukünftig zu veröffentlichen?

Iris Caren Herzogin von Württemberg
Foto:  Helga König  
Iris Caren von Württemberg: Vorwiegend Lyrik, ältere wie neuere, auch bereits publizierte. 

Helga König:  Planen Sie auch Textbeiträge von Künstlerkollegen online zu bringen?

Iris Caren  von Württemberg: Ja, ich bin bereits am Sammeln und Anfragen und werde auch versuchen, neue und bislang unbekannte Talente jeglichen Alters zu entdecken. 

Helga König:  Welche Bedeutung hat Poesie in Ihrem Leben?

Iris Caren  von Württemberg:  Da mein Vater nebenberuflich immer schon auch Schriftsteller war, bin ich damit aufgewachsen. Als Kind versuchte ich ihm nachzueifern und ging in seinen Bücherregalen auf Entdeckungstour. 

Helga König: Welche Dichter und Dichterinnen stehen Ihnen besonders nahe?

Iris Caren von Württemberg:  Paul Celan, ihn entdeckte ich mit 16 Jahren und war beeindruckt von seiner hermetischen, individuellen Sprache und bewegt von seinen Themen. Über ihn kam ich zu Rose Ausländer und Hilde Domin, welche ich beide persönlich kennen lernte. Mit Nelly Sachs und Ingeborg Bachmann habe ich mich zu Studienzeiten ebenso auseinandergesetzt wie mit den Expressionisten und Symbolisten (deutsche wie französische). Auch heute noch ist für mich jene Lyrik die interessantere, die von einer aussergwöhnlichen Metamorphorik gekennzeichnet ist. Dabei kann sie durchaus so abstrakt sein wie die sehr eigene Bildsprache eines Gennadij Ajgi. 

Helga König: Können auch Fotografien und Gemälde Poesie ausstrahlen und falls ja, wie müssen solche Werke angelegt sein?

Iris Caren Herzogin  von Württemberg 
Iris Caren von Württemberg: Ich denke schon. In der Malerei sind das für mich die eher zarteren, lichtvolleren Bilder, die Transparenz aufweisen. In der Fotokunst können das stimmungsvolle Naturaufnahmen oder Portraits ausdrücken (besonders schwarz-weiß Aufnahmen) und abstrakte Motive, denen eine malerische Qualität anhaftet.

Helga König: Sie  haben in  Stuttgart Literturwissenschaften  und Kunstgeschichte studiert. Insofern möchte ich Sie fragen, welche Bedeutung der schwäbische Dichter Hölderlin für Sie hat? 

Iris Caren  von Württemberg: Er ist für mich ein romantischer Feingeist und eine zarte Seele, die es in unserer Zeit noch schwerer hätte als in seiner. Hölderlin ist durch und durch Poesie, ebenso wie Novalis, den ich auch sehr schätze. Solchen Menschen wäre ich gerne begegnet und hätte mit ihnen bis in die Nacht über den Sinn des Daseins philosophiert (und poetisiert). 

Helga König:  Steht Ihnen Schiller- ein weiterer Schwabe- in seiner Dichtung nahe oder spricht Sie Goethe mehr an? 

Iris Caren  von Württemberg: Beide. Als erstes war es Goethe, der mich mit 18 Jahren durch seinen Faust faszinierte, mit welchem ich mich sogar identifizierte ("hab zwei Seelen ach in meiner Brust.."). Goethes Weltbürgertum und seine Weltanschauung, die ich als ganzheitlich bezeichnen würde, haben auch mein Denken geprägt, zumal ich noch eine Steinersche Schulausbildung genoss auf einer "Goetheschule, freie Waldorfschule". Er ist für mich ein Genie, gerade durch seine Vielfalt im literarischen, künstlerischen und naturwissenschaftlichen Tun. Aber auch Schiller steht mir seit meinem Studium nahe, er ist für mich der Inbegriff des feinsinnigen Rebellen, dessen Freiheitsgedanken für die Menschheit von großer Bedeutung war und ist. Beide, eng miteinander verbundenen Dichter stehen für mich als wegweisende Impulsgeber für die deutsche und europäische Kultur. Für mich sind sie große Menschheitsführer, die diese Welt immer wieder braucht. 

Helga König: Wie lässt sich ganzheitliches Denken, das Sie offenbar sehr schätzen, in einen lyrischen Text einbringen? 

Iris Caren von Württemberg: Ein ganzheitliches Denken kann man nur entfalten, wenn man offen bleibt für die sichtbaren und unsichtbaren Dinge des Lebens. Intuition und Inspiration sind hier wesentliche Grundlagen, die man in sich ausbilden sollte und dann kann es möglich sein, dass ein ganzheitlicher Denkansatz in lyrische Worte fließt. Mit dem rein analytischen Verstand kommt man da meines Erachtens nicht weit, das wird dann zu abstrakt.

Helga König:  Welche Farben hat "die gezeichnete Sprache des Herzens", wenn sie in vollkommener Schönheit erstrahlen soll? 

Iris Caren Herzogin von Württemberg: Regenbogenfarben. 

Helga König:  Der Schwabe Hermann Hesse und Sie bringen in Gedichten einen ähnlichen Gedanken zu Ausdruck, er in "Stufen", Sie in "Metamorphose". Deshalb zum Schluss meine Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Hermann Hesse? 

 Fotografie aus der Serie "La  Fenice"
Iris Caren von Württemberg: Fast alle Hesse Romane habe ich in meiner Jugend gelesen, angeregt durch die Schule und durch meinen Vater, der Hesse verehrte und mit ihm zeitweilig in Kontakt stand. Ein originales Hessegedicht mit Signatur zeugt noch davon. – "Demian" und "Siddhartha" hatte ich damals schon geliebt, und das Gedicht "Seltsam, im Nebel zu wandern…" begleitet mich seit meinem 16. Lebensjahr. Selbst Künstlerin und Dichterin gefällt mir natürlich an Hesse seine Doppelbegabung, was im übrigen gar nicht so selten ist, und künftig eher mehr werden wird.

Liebe Iris Caren  von Württemberg  ich danke Ihnen für das Interview und wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem neuen Projekt und uns beiden eine gute Zusammenarbeit.

Ihre Helga König.

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