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Helga König im Gespräch mit dem Künstler Walter E. Beck

Lieber Walter E. Beck, heute möchte ich Sie den Lesern von "Buch, Kultur und Lifestyle" vorstellen und deshalb einige Fragen an Sie richten.

Helga König: Wie definieren Sie als freischaffender Künstler und Designer den Begriff "Kunst"?

 Walter E. Beck
Walter E. Beck: "KUNST IST MAGIE, BEFREIT VON DER LÜGE, WAHRHEIT ZU SEIN". Zitat Theodor W. Adorno und somit ein weiteres Ausdrucksmittel außerhalb der Sprache. Kunst ist ein mächtiges, widersprüchliches und zukunftsorientiertes Phänomen, welches von den Künstlern bemeistert werden will. Ganz im Geist der Romantik verstehe ich den Künstler als "MITTLER" zwischen der Arbeit und der Kunst. Die Substanz der Kunst, liegt außerhalb der Lehrung, Überlieferungen und Schriften. Ich denke, sie liegt eher im dadaistischen Höhenflug. Es ist eine Überlieferung außerhalb der Schriften. 

Helga König: Können Sie den Lesern von "Buch, Kultur und Lifestyle" etwas über Ihren Werdegang als Künstler berichten?

Walter E. Beck: Ich gehöre einer Künstlergeneration an, deren Leben und damit Schaffen von gravierenden politischen Einflüssen geprägt wurde. Die 68er Bewegung formt bis heute mein Weltbild. Man mischt sich unmittelbar ein, wurde propagandistisch aktiv und suchte zugleich mittels der Kunst nach überzeitlichen Werten, besann sich auf die Möglichkeit des Verweilens in metaphysischen Dimensionen. In jedem vollendeten Kunstwerk fühle ich durchaus den innigsten Zusammenhang mit dem Universum und der Allmacht. Unabhängig von theologischen Dogmen, suche ich das Geistige hinter der Materie, das Übernatürliche hinter dem Natürlichen. Das "EWIG KÜNSTLERISCHE" ist eine Sprache, welche durch Menschen, Völker und Zeiten geht und als Hauptelement keinen Raum und keine Zeit kennt.

Helga König: Gibt es Personen, die einen besonderen Einfluss auf Ihre künstlerische Entwicklung gehabt haben?

 RED SOUL ARTIST WALTER E. BECK
Walter E. Beck: Ich bin Autodidakt und habe mir im Laufe von 40 Jahren eine Vielzahl von Maltechniken zugelegt, die es mir erlauben, vielseitige Arbeiten anzufertigen. Ich denke, diese "VIELFÄLTIGKEIT" ist auch meine Stärke. Das Grundwissen wurde mir von meinem Freund und Mentor, dem Kunstprofessor Dr. W. Kleinschmidt vermittelt. Seit 2002 bin ich Mitglied in der Norddeutschen Künstlergilde. Diese Gruppe vermittelte mir in den vergangenen Jahren zahlreiche Ausstellungsmöglichkeiten in Norddeutschland. Im Internet bin ich seit Aug. 2012 und diese Plattform ist nicht zu unterschätzen, auch hier habe ich sehr viele Kontakte zu Künstlern weltweit knüpfen können, wie auch zu Ihrem Internetmagazin. 

Helga König: Wo liegen die Schwerpunkte Ihres Schaffens?

 MYSTIK
Walter E. Beck: Mich interessiert die "ABSTRAKTE MALEREI" sie ist die Sichtweise meines künstlerischen Ausdruckes und hat den Anspruch die metaphysischen Dimensionen in meiner, mir eigenen Art, zu vergegenwärtigen. Mir geht es darum, eigene Erfahrungen des Spirituellen, des Transzendenten, Momente individueller Religiosität zum Ausdruck zu bringen, ohne sich dabei im engen Rahmen herkömmlicher Ikonographien zu bewegen...............

Helga König: Was bedeuten Ihnen Farben und nach welchen Kriterien verwenden Sie diese in Ihren Werken?

 LATAAN
Walter E. Beck:  Farben sind natürlich die Grundelemente der "ABSTRAKTEN MALEREI". Sie bestimmen die emotionalen Bilder, die beim Betrachter erahnt werden. Meine Arbeiten lassen sich in bläuliche, rötliche, bräunliche oder auch grünliche Abstraktionen einordnen. Ist eine Hauptfarbe erwählt, so ist diese auch als Gesamtfarbe deutlich zu erkennen und bestimmt die überwiegende Farbigkeit der Arbeit. Die Farben meiner heutigen Arbeiten werden intuitiv bestimmt. 

Helga König: Welche Techniken und welche Materialien bevorzugen Sie?

 Walter E. Beck
Walter E. Beck: Ich verwende alle Materialien,  die mir zur Verfügung stehen, wie etwa Öl-Acryl-Wasserfarbe. Marmormehl, Sand Gips, Tücher, Kräuter wie Paprika, Curry und Pfeffer und sogar Spülmittel und Zitronensaft um gewisse Effekte zu erzielen.

Helga König: Offensichtlich möchten Sie mit Ihren Werken Gedanken visualisieren. Eines Ihrer Werke heißt "Huldigung". Können Sie den Lesern den Gedanken, der zu diesem Gemälde führte, genauer erläutern?


 "Huldigung"
Walter E. Beck: In dem Werk "HULDIGUNG" drücke ich all meine empfundenen Wahrnehmungen aus, die ich während eines Malprozesses durchlebe und die es Wert sind, diese zu huldigen. Diese Arbeit ging in eine New Yorker Sammlung. Der Malprozess mit seiner unerklärlichen Eigenart "DER MAGIE" versetzt mich immer wieder in großes Erstaunen. Die Spannungen, die sich zwischen dem Maler und der Arbeit aufbauen, erzeugen einen Raum der Freiheit und unbegrenzter Freude. Erst durch das malerische Experiment in der Abstraktion erkenne ich die Vielfältigkeit der Zufälligkeit und kann diese Zufälligkeit durch einwirkendes Handeln beeinflussen. Es folgt eine Entstehungsphase höchster Konzentration und intuitiver Imagination, es werden Botschaften ausgetauscht, die den Werdedrang zur Vollendung steigern. Eine unglaubliche, unerklärliche Leichtigkeit entsteht und der Pinsel oder das Malgerät fängt wie von alleine an zu agieren. 


Bei dem Maler entsteht ein Gefühl der intensivsten Erhöhung seiner selbst, weit ab von der Wirklichkeit. Man empfindet das verschleierte Zentrum der Kunst als begreifbar. Die Arbeit neigt sich der Vollendung, wenn in der Arbeit, wie selbstverständlich, ein Geheimnis entstanden ist. Dieses Geheimnis oder diese Aussage des Bildes enthält u. a. auch die dazugehörigen Emotionen, die bei dem Betrachter den gewünschten Kunstgenuss entstehen lässt. 


Helga König:  Mich hat Ihr Werk mit dem Titel  "UNAUFHALTSAM UND ENERGISCH SUCHT DIE IDEE DEN PFAD IN DIE REALITÄT" speziell beeindruckt. Können Sie zu diesem Bild Näheres mitteilen?

"UNAUFHALTSAM UND ENERGISCH
SUCHT DIE IDEE DEN PFAD IN DIE REALITÄT"
 
Walter E. Beck: Auch dieses Bild ist unter den oben beschriebenen Kriterien entstanden. Das erkennbare Motiv ist nur zu erahnen und die Entschlüsselung dieser Arbeit überlasse ich den Fachleuten. In diesem Zusammenhang denke ich, das die "ABSTRAKTE MALEREI" erst am Anfang steht und die Entschlüsselung der Werke erst noch begonnen werden muss. Bedenken wir z.B. das die Abstraktion alle Widersprüche der Malerei aufhebt und sich somit in der Region der Weisheit befindet. 

Helga König: Sind Ihre Bilder Momentaufnahmen des Zeitgeistes?

 "BEDROHUNG"
Walter E. Beck: Ja, ich denke das ist so, wir alle befinden uns in einem Zeitfenster,  in denen sich die Geschichte spiegelt. Diese Spiegelung wiederum setzt sich in den Bildern dieser Generation ab. Die Lebenden in diesem Zeitfenster unterliegen den jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Strukturen dieses Zeitfensters und werden somit gewollt oder ungewollt geprägt und geformt. 

Helga König: Wird es in nächster Zukunft eine Ausstellung Ihrer Bilder geben, welche Projekte haben Sie in Planung?

 Walter E. Beck
Walter E. Beck:  Im Februar diesen Jahres wurde ich für einen italienischen Kunstpreis ausgelobt. Allein diese Nominierung ist wie ein Ritterschlag für meine Arbeiten, über den ich mich sehr gefreut habe. Im Rahmen dieses Preises stehen auch mehrere Ausstellungen in Italien im Gespräch und so bleibe ich auch weiterhin ein Geheimtipp für den einschlägigen, interessierten Sammler. 

Lieber Walter E Beck, ich danke Ihnen herzlich für das aufschlussreiche Interview
Ihre Helga König

Kontaktadresse:  beck-art@gmx.de
Fotos und Bilder aus dem Bestand von Walter E. Beck.

3 Kommentare:

  1. Tolles und interessantes Interview Walter!

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  2. Sehr interessante Einblicke! Ich versuche gerade, mich mit der abstrakten Malerei zu beschäftigen (nur rein theoretisch) und so habe ich einige, für mich wunderbare Eindrücke gewonnen. Vielen Dank, Walter und auch ein herzliches Dankeschön an Frau König.

    Mit besten Grüßen

    Sylvia Kling

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  3. ja lieber kollege, sprichst mir aus dem herzen. ein tolles interwiev, ganz mein kollege walter. ganz groß! lieben gruß aus berlin, ute

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