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Helga und Peter Jakob König im Gespräch mit Peter Querbach, Inhaber der Weinguts Querbach/Rheingau

Lieber Herr Querbach, wir haben heute drei Ihrer Weine auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt und möchten nun einige Frage an Sie richten.
Hier die Links zu den Weinbesprechungen:

Helga König:  Können Sie unseren Lesern beschreiben, wo  sich Ihr Weingut im Rheingau befindet, damit interessierte Weinliebhaber die Chance haben, Ihren exzellenten Wein vor Ort  kennen zu lernen?

Peter Querbach: Wir haben 2002 ein neues Weingut gebaut, das sich am nördlichen Ortsrand von Oestrich befindet. Direkt in der Weinlage Oestrich Lenchen. Die Adresse ist Lenchenstr. 19 (in D-65375 Oestrich). Aus dem Weingut hat man zusätzlich den Blick auf die Spitzenlagen Oestrich Doosberg und Hallgarten Schönhell, sowie Schloss Vollrads, Schloss Johannisberg und den Steinberg von Kloster Eberbach.


Peter J. König:  Welche Rebsorten werden von Ihnen angebaut, und seit wann überhaupt betreibt Ihre Familie Weinbau?

Peter Querbach: Wir haben die Rebsorten Riesling und Pinot Noir im Anbau. Weinbau wird urkundlich seit 1648 betrieben.

Helga König: Ihre Lagen zählen zu den berühmtesten im Rheingau. Können Sie uns dazu Näheres berichten?

Peter Querbach: Die Lagen Hallgarten Schönhell, Winkel Hasensprung, Oestrich Lenchen und Oestrich Doosberg sind Große Lagen. Der Doosberg ist ebenbürdig zum Marcobrunn. Der Doosberg befand sich jedoch im Besitz des Mainzer Domkapitel und wurde vom Klerus getrunken, die Weine kamen früher nicht auf den Markt. Heute sieht es da besser aus.

Peter J. König: Gibt es ein besonderes Geheimnis für Ihre hervorragenden Qualitäten, wir denken da sowohl an die Weinbergpflege als auch an Ihre spezielle Kellerwirtschaft?


Peter Querbach:  Die Summe vieler Kleinigkeiten macht den Geschmacksunterschied aus: 
a) Wir bewirtschaften unsere Weinberge mit nachhaltiger Humuswirtschaft. 
b) Die Trauben bleiben 10 h im Saft stehen, bevor sie abgepresst werden. 
c) Die Trauben kommen ohne Pumpvorgang schonend mit dem Gabelstapler auf die Presse. 
d) Nach der Vorklärung durch natürliches Absitzenlassen, findet die Gärung ausschließlich mit natürlicher Hefe statt. 
e) Im Querbach Keller finden Sie keine Kühlanlagen für die Fässer. Durch die natürliche Hefe hat der Wein seine Körpertemperatur und vergärt zwischen 15 und 20 Grad Celsius ohne dass wir eingreifen müssen. Mit dem Zusatz von Päckchenhefe wird der Wein in einen Fieberzustand gebracht, die Gärkühlung kann diesen Fieberzustand nur bedingt eindämmen, die Weine gären viel zu schnell durch. Mit natürlicher Hefe gären die Weine von 3 bis zu 8 Monate und erreichen besondere Feinheiten, da alles langsamer von statten geht. 
f) Bei uns im Keller findet man nur noch Edelstahl, kein Holzfaß mehr. Wir haben über 4 Jahre geschaut, welche Vorzüge jeder Werkstoff hat. Nach diesen 4 Jahren haben wir uns für Edelstahl rostfrei entschieden, da die Frucht noch klarer rauskommt. Doch wir werden oft angesprochen, ob die Weine nicht im Holzfass waren. Unsere Antwort ist, dass die Weine ihre Struktur aus dem Weinberg mitbringen. Im Holzfass erlangt der Wein keine Struktur, er wird nur etwas barocker. 

Helga König: Aufgefallen ist uns Ihr besonderes System des Flaschenverschlusses. Gibt es neben der Geschmacksneutralität noch andere Vorzüge den konventionellen Korken gegenüber?

Peter Querbach: Bereits im Jahre 2000 haben wir uns für das System StainlessCap.com entschieden, dieses habe ich bei uns im Weingut entwickelt. Der Stelvin war für uns nicht gut genug, da sich das weiche Aluminium verformen kann und der Wein dann aus der Flasche sickert. Wir verschließen seit dem Jahrgang 2000 zu 100 % mit StainlessCap.com. Nach 10 Jahren kam der Kunde in das Weingut und wollte wissen, welchen Verschluss wir verwenden 


Peter J. König:Weshalb sind Sie als V.D. P. -Mitglied von der herkömmlichen Klassifizierung abgerückt und nach welchen Kriterien stufen Sie Ihre Weine heutzutage ein?

Peter Querbach: Seit dem Jahrgang 2001 verwenden wir bereits eine klare Hierarchie für unsere Gutsweine, die der VDP mit dem Jahrgang 2012 erst umsetzt. Ich denke wir sind immer gute 10 Jahre voraus(siehe auch das Thema Flaschenverschluss) und gehen nicht den einfachen Weg, sondern den schwierigeren Weg, der auf lange Sicht konsequent ist. 
a) Querbach Riesling Schoppen, einer der besten Schoppen Weine Deutschlands(Eichelmann) 
b) Querbach Classic Riesling, mit 2003 hatten wir selbst im Gault Millau den besten Riesling Classic Deutschland, obwohl der Gault Millau uns feindlich gesonnen ist;  zu gutes Preis-/Genussverhältnis
c) Querbach Edition Riesling, der Wein mit dem besten Preis-/Genussverhältnis 
d) Querbach Hallgarten Riesling, satter Köper und viel Würzigkeit machen diesen Wein zum Lieblingswein von vielen unseren Privatkunden 
e) Q 1 Oestrich Lenchen, feinste, brillante Rieslingfrucht (Premier Cru)
f) Milestone Oestrich Doosberg, ein Monument von Wein angelegt für die nächsten 20 Jahre (Grand Cru)-

Helga König: Wie werden Ihre wunderbaren Weine vermarktet und gibt es bei Ihnen auch Veranstaltungen im Weingut?

Peter Querbach: Demnächst gibt es einen tollen online-shop. Wir sind nicht das Weingut für Events. Bei uns gibt es zwei Verkostungen im Jahr: - eine über den ersten Mai - und eine über Allerheiligen um den ersten November Der beste Genuss ist zu Hause, vielleicht noch mit ein paar sehr herzlichen Freunden.

Peter J. König: Neben dem Riesling bauen Sie ja auch Spätburgunder an. Wodurch zeichnet sich Ihr Spätburgunder aus und ist es möglich, dass durch die Klimaveränderung u.U. Rotweine zukünftig verstärkt bei Ihnen zum Zuge kommen?

Peter Querbach: Der Pinot Noir(Spätburgunder) ist ein Hobby. Wir haben tolle Pinot Noir der Jahrgänge 2003, 2004, 2005, 2006, 2007 und 2009. Die Jahrgänge 2006 und 2009 benötigen noch etwas Flaschenreife. Die Jahrgänge 2003, 2004, 2005 und 2007 sind jetzt super zu trinken. Dann vinifizieren wir aus dem Pinot Noir noch einen Blanc de Pinot Noir aus dem wir auch einen Sekt auf höchsten Niveau herstellen. 

Lieber Herr Querbach, wir danken Ihnen für das aufschlussreiche Interview.

Helga König und Peter J. König

Wenn Sie Weine aus dem  Weingut Querbach bestellen möchten, dass rufen Sie  am besten dort gleich an: Tel.: 06723-3887


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