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Peter J. und Helga König im Gespräch mit Rainer Langhans

Lieber  Rainer Langhans, da wir Ihren Aufritt in der  ZDF-Talkshow bei Markus Lanz in der letzten Woche gesehen und  diesen in der Samstagskolumne vom 21.1.2012  reflektiert haben, möchten wir doch bitte Näheres zu  Ihren Verlautbarungen erfahren.

Nachdem Sie, lieber Rainer ja im Dschungelcamp bei RTL  aufgetreten sind, wo Sie  gezeigt haben, dass Sie ein tiefes intellektuelles Bewusstsein besitzen und in der Lage sind auch in einem solchen abstrusen Umfeld humanes Denken umzusetzen, trotz widrigster Umstände, und sie gezeigt haben, welche mitmenschlichen Fähigkeiten Sie bewegen, ist es nicht notwendig, Sie noch den jüngeren Generationen vorzustellen. Wir älteren, speziell in den  1940ern und 1950er Geborenen haben Sie natürlich noch voll auf dem Schirm. Nun zur ersten Frage:

Peter J. König: Ist Ihr politisches  Engagement im Hinblick auf das Bundespräsidentenamt tatsächlich von fundiertem Interesse geprägt oder war jene Aussage der Laune des Augenblicks geschuldet?

 Rainer Langhans
Foto: privat
Rainer Langhans: Die Piraten fragten, was ich bei oder mit ihnen tun könne. Oder für sie.

Da sagte ich: Weniger Parteiarbeit. Irgendwann mal BP. Das hat Zeit...
 

Helga König: Weshalb haben Sie in den vergangenen Jahrzehnten  nicht bereits im politischen Geschehen mitgemischt?

Rainer Langhans: Hab ich. Auf meine Weise. Durch Beispiel und Gespräche mit Vielen. Alte  Politik interessiert mich schon seit mehr als vierzig Jahren nicht mehr...

Peter J. König: Selbst, wenn es nicht zum Bundespräsidenten reichen sollte, sind Ihre philosophischen Ansätze bemerkenswert. Bitte schildern Sie für uns die  fundamentalen Begrifflichkeiten.

Rainer Langhans: Verändere Dich selbst und Du veränderst die Welt.

Helga König: Können Sie uns mitteilen, worauf ihre Lebenseinstellung beruht und ob es in der Vergangenheit einschneidende Erfahrungen gegeben hat, die zu Ihrer Einstellung und Lebensweise geführt haben?

Rainer Langhans: 1968 war wesentlich. Und mein Meister - vor allem.

Peter  J. König: Können Sie uns Ihre Beziehung zu den Piraten einmal näher schildern, über das von Ihnen im Fernsehen  Gesagte hinaus?

Rainer Langhans: Von Anfang an fand ich sie wichtig: Sie gehen uns in eine neue Welt  voran, in der wir alle morgen leben werden.

Helga König:  Sie haben andeutungsweise über das Verhältnis zur holden Weiblichkeit bei Lanz gesprochen. Bitte erklären Sie sich an dieser Stelle ausführlicher.

Rainer Langhans: Frauen sind auch Menschen wie Männer. Davon sind wir noch einiges entfernt.

Peter J. König: Noch einmal zurück zu den Piraten. Können Sie sich vorstellen, für diese Partei vielleicht ein  Bundestagsmandat anzunehmen, sofern es zum Bundespräsidenten nicht reichen sollte?

Rainer Langhans: Schwer vorstellbar bis jetzt. Aber wer weiß? Mal sehen, wie sie Politik  machen.

Helga König: Glauben Sie, dass die Durchschnittsbevölkerung  mit Ihrer Denke überhaupt etwas anfangen kann oder halten Sie die Bevölkerung allmählich für so weitgereift und tolerant, dass  ein öffentlicher Provokationsakt, wie einst mit der Berliner Kommune 1, heute noch nicht mal mehr eine Nachricht im Hunsrücker Boten  Wert ist?

Rainer Langhans: Kommune geht bis heute nicht. Am ehesten noch als Dschungelcamp und ein wenig immerhin in den Netzcommunities. Viel weiter wären wir, wenn entwickeltere Menschen auch BP werden würden.

Peter J. König: Bitte schildern Sie doch einmal Ihren Eindruck von der momentan herrschenden politischen Klasse und welche Aktivitäten wollen Sie unternehmen, um die immer weiter grassierenden  Missstände in unserem  politischen System aktiv zu bekämpfen?

Rainer Langhans: Ich sehe mich zusammen mit den Jüngeren, die ins Netz auswandern und von daher auf die 'realen' Bedingungen einwirken. S. Tahrir Platz, Madrid, Occupy usw.

Helga König: Gehen sie als Asket  immer nur streng mit sich um oder gibt es auch Momente bei Ihnen, wo das sogenannte „süße Leben“ und wir meinen nicht nur Schokolade Sie übermannt?

Rainer Langhans: Kein Asket. Ich arbeite daran, geistiger zu werden. Das ist schwer und von vielen Trägheiten geprägt...

Lieber Rainer Langhans wir danken Ihnen herzlichst für das aufschlussreiche Interview.

 Peter J. und Helga König

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