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Peter J. und Helga König im Gespräch mit Marco Köninger

Sehr geehrter Herr Köninger, nachdem wir zwei Weine und einen Sekt Ihres Winzerkellers hier auf der Plattform besprochen haben, möchten wir Ihnen einige Fragen zu der Genossenschaft und den von Ihnen zu verantwortenden Weine stellen.

Helga König: Lieber Herr Köninger, die „Hex vom Dasenstein" ist bundesweit ein Begriff, doch weniger bekannt ist, wo die Genossenschaft angesiedelt ist und in welcher Landschaft Ihre Weinberge zu suchen sind. Können Sie uns dazu, etwas berichten?

 Marco Köninger
Marco Köninger: Unser Winzerkeller ist beheimatet in dem wunderschönen Dörfchen Kappelrodeck im Achertal am Fuße des Schwarzwaldes. Kappelrodeck ist ca. 30 km südlich von Baden Baden, etwa auf gleicher Höhe wie Straßburg im Elsass. Die Landschaft bei uns ist geprägt durch das enge Tal mit vielen Steilhängen, in dem ein für den Wein exzellentes Kleinklima herrscht, welches eine unverwechselbare Charakteristik in unseren Weinen hervorbringt.

Peter J. König: Von wie vielen Winzern in Kappelrodeck beziehen Sie Ihre Trauben und wie muss man sich diese Zusammenarbeit vorstellen?

Marco Köninger: Der Winzerkeller "Hex vom Dasenstein" ist eine klassische Genossenschaft. Er gehört daher unseren 280 Mitgliedern. Diese sind alle sehr eng mit dem Winzerkeller verbunden und stolz auf ihren Betrieb. Daher ist jeder einzelnen von ihnen bestrebt, bestmögliche Qualitäten abzuliefern und dadurch bestmögliche Weinqualitäten zu sichern. Zusätzliche Qualitätsprogramme, die von mir vorgegeben und überwacht werden, sichern zudem die Qualitäten im Topsegment.

Helga König: Sie haben dieses Jahr einen neuen Auftritt für die Hex entwickelt. Was waren die Motive, um von der traditionellen Form sich zu verabschieden, wo in der Regel doch Weingüter sich auf ihre Traditionen berufen?

Marco Köninger: Genauso wie viele Weingüter sind auch wir sehr mit unseren Traditionen verbunden. Der Winzerkeller feierte im Jahr 2009 sein 75jähriges Bestehen. In dieser Zeit gab es immer Veränderungen und Innovationen. Genauso mit dem Erscheinungsbild, denn Veränderung tut gut! Bewährte Qualität hüllt sich jetzt in ein neues, sehr stilvolles Gewand. Das elegante Erscheinunsbild trägt unserem hohen Anspruch Rechnung, Traditionen zu bewahren und doch mit der Zeit zu gehen. Auf unseren bekannten Namen sind wir sehr stolz, daher steht dieser auch gut Sichtbar im Vordergrund.

Peter J. König: Wir haben Ihren Riesling kennen lernen dürfen, würden aber gerne von Ihnen auch mehr von Ihrem Grauburgunder wissen wollen. Können Sie uns dazu etwas sagen?

Marco Köninger:Der Grauburgunder ist eine unserer weißen Hauptrebsorten geworden. Es hat sich immer mehr herauskristallisiert, dass die Böden und das Klima in unserem engen Tal nicht nur für die Erzeugung bester Spätburgunder hervorragend geeignet sind. Auch die anderen Burgundersorten, allem voran der Grauburgunder, gedeiht hier prächtig. Charakteristisch für unseren Grauburgunder ist die ausgeprägte Sortentypizität, gepaart mit viel Kraft und Rückgrat, ohne seine Eleganz zu verlieren.

Helga König: Wie wir lesen, hat Ihr 2010er Sauvignon Blanc Furore gemacht, auch dazu würden wir gerne Näheres wissen wollen.

Marco Köninger: Der Sauvignon Blanc ist für mich mittlerweile zu einem richtigen "Steckenpferd" geworden. Die Sorte bereitet im Anbau im Weinberg, aber vor Allem im Ausbau im Keller große Freude. Man kann so viel aus der Rebsorte herauskitzeln und die Vorzüge der Sorte herausarbeiten. Wichtig dabei ist, wie bei fast keiner anderen Rebsorte, die idealen Lesetermine zu finden und mehrere gestaffelte Lesen durchzuführen. Im Keller gilt es dann, so aromaschonend wie möglich zu arbeiten, die letzten Details aus der Sorte herauszuarbeiten und versuchen, die Eleganz der Weine in den Vordergrund zu stellen.

Bisher waren wir mit den Jahrgängen 2009 und 2010 am Erfolgreichsten, viele Fachzeitschriften und Wettbewerbe lobten unseren Sauvignon als vielschichtig und komplex, mit tollem Mundgefühl und viel Eleganz. Auf internationalem Niveau.

Peter J. König:  Die meisten Menschen kennen Beerenauslesen speziell nur als Weißwein, Ihre 2002er "Spätburgunder Beerenauslese"- im Barrique gereift muss ein vorzüglicher Rotwein sein. Können Sie uns bitte diesen Rotwein näher bringen?

Marco Köninger: Die Krönung für jeden Kellermeister eines Rotweinbetriebes ist die Erzeugung eines roten Süßweines. Dies funktioniert nur in absoluten Ausnahmejahrgängen. Die Trauben hierfür müssen, im Gegensatz zu vielen weißen Süßweinen, absolut frei von Edelbotrytis sein. Allein die Sonne trocknet die gesunden Beeren ein und erzeugt dadurch ein Konzentrat in der Traubenbeere. Dies funktioniert nur in trockenen Jahren wie 2002, 2003, 2009 oder auch wieder 2011.

Diese Trockenbeeren werden von unseren Winzern in mühevoller Arbeit einzeln herausgepuhlt und im Winzerkeller dann tradtionell Maische vergoren und als Süßwein im Barriquefass mindestens 15 Monate gelagert.

Das Ergebnis ist ein hocharomatischer Wein, mit einer betörenden, aber wunderbar eingebundenen Süße. Ein extrem langlebiger Wein, der gerade zu süßen Desserts wunderbar passt.

Helga König: Bekanntlich ist das Terroir eine wichtige Voraussetzung, um der Traube ihre spezielle Eigenschaft zu geben. Wie sind die Bodenbeschaffenheiten im Falle der in Ihrer Kooperative zusammengeführten Weingüter?

Marco Köninger: Auch bei uns findet man einige unterschiedliche Bodenarten. In Kappelrodeck, wo die meisten unserer Burgunder wachsen, haben wir sehr wasserspeichernde Granitverwitterungsböden. Diese prägen unsere Burgunder in einer sehr positiven Weise. Gehaltvolle, sortentypische, mineralische und dennoch fruchtige Weine sind deren Kennzeichen.

Die Rieslinge wachsen bei uns teilweise ein Stück weiter südlich. Dort finden wir vor allem Buntsandsteinverwitterungsböden, die sehr leicht erwärmbar sind. Diese geben unseren Rieslingen viel Mineralität und viel Ausdruck.

Peter J. König: Interessant wäre es zu wissen, in welchen Prozentsätzen Weißwein, Rotwein und Weißherbst bei Ihnen produziert werden?

Marco Köninger: Rotwein, vor allem der Spätburgunder prägt unseren Betrieb noch sehr stark. Er nimmt über 75% der Fläche ein.

Aus den Rotweintrauben wird selbstverständlich, wie in Baden traditionell üblich, auch Weißherbst erzeugt. Daher kann man bei uns einen Rotweinanteil von 60% und einen Weißherbstanteil von 15% errechnen. Weißwein macht dann entsprechend 25% des Absatzes aus.

Helga König: Werden Ihre Weine auch ins Ausland exportiert und wenn ja, wohin?


Marco
Köninger: Glücklicherweise befindet sich der interessanteste Markt direkt von unserer Haustüre. Gerade in der Region vermarkten wir sehr viele unserer Weine. Unsere Region ist ja eine richtige Wohlfühlregion, zu der gutes Essen und damit auch guter Wein einfach dazugehört. Daher ist die heimische Gastronomie einer unserer Hauptkunden.

Aber auch Bundesweit finden unsere Weine in den meisten gut sortierten Weinregalen guten Absatz. Daher exportieren wir nur kleine Mengen vor allem in die USA. Dort  greift man dann nach unseren

Spätburgundern und unseren Rieslingen

Peter J. König: Ich darf Ihnen verraten, dass Weißherbst einer meiner Lieblingsweine ist. Wodurch zeichnet sich Ihr Weißherbst im Besonderen aus?

Marco Köninger: Für den  besten Weißherbst war die Hex vom Dasenstein schon immer bekannt. Auch dieser ist wohl etwas von unserem Terroir geprägt.

Ich lege als Kellermeister immer sehr viel wert auf eine intensive Burgunderfrucht nach frischen Erdbeeren, etwas Waldbeeren und viel Frische.

Im Mund soll sich ein Weißherbst immer mit viel Schmelz und Harmonie präsentieren.

Lieber Herr Köninger,  wir danken Ihnen für dieses Interview  recht herzlich.

Mit besten Grüßen

Peter J. und Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zur  Website vom "Winzerkeller Hex von Dasenstein" und können dort auch Weine bestellen.
http://www.dasenstein.de/
























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