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Helga König und Peter J. König im Gespräch mit Albert Hasenstein, Sektmanufaktur Albert Hasenstein/Gickelhausen/ Franken

Lieber Albert Hasenstein,  nachdem wir  auf "Buch, Kultur und Lifestyle" 4 Ihrer Sekte und  ein Spitzen-Craftbeer vorgestellt haben,  möchten wir  heute einige Fragen an Sie richten.


Helga König: Damit unsere Leser wissen, wo die Sektmanufaktur Albert Hasenstein zu finden ist, zunächst die Frage: In welcher Weinbau-Region befindet sich die Sektmanufaktur von Albert Hasenstein, wie ist es zur Manufaktur gekommen und welche Grundweine werden zur Versektung genommen? 

 Verena und Albert Hasenstein
Albert Hasenstein: Wir befinden uns in Gickelhausen in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber als Ortsteil von Adelshofen im Landkreis Ansbach und sind in Mittelfranken die einzige reine Sektmanufaktur. Zuvor war ich Kellermeister auf Schloss Reinhartshausen im Rheingau und anschließend in einer Winzergenossenschaft in Baden-Württemberg tätig. Selbstständig wollte ich immer sein und entschloss mich, dort anzuknüpfen, was ich in meinem Lehrbetrieb erlernt hatte, nämlich Sekte nach der Champagnermethode zu erzeugen. Zunächst habe ich das Erzeugen von hochwertigen Sekten hobbymäßig betrieben, um anschließend die Sektherstellung vollerwerbsmäßig zu betreiben. 

Als Grundwein wird bei uns hauptsächlich Riesling versektet und zwar rebsortenrein oder auch als Teil von Cuvée. Als Grundweine kommen des Weiteren in Frage: Weißburgunder, Schwarzriesling und Spätburgunder, dazu kommen noch jedes neue Jahr wechselnde Spezialitäten, so etwa Scheurebe. 

 Peter J. König
Peter J. König: Seit wann existiert die Manufaktur und welche Kenntnisse und Erfahrungen sind dabei wichtig? 

Albert Hasenstein: Die Manufaktur wurde 2011 neu gegründet. Neben Kenntnissen und Erfahrungen, die ich vor allem als Kellermeister auf Schloss Reinhartshausen erworben habe, ist vor allen Dingen wichtig, dass ich mich in das Produkt hineindenken kann, um Premiumsekte jenseits des Standards zu erzeugen. Im Vordergrund steht der Geschmack des Kunden. Meine Aufgabe besteht darin, alles, was wichtig ist, um ein optimales Ergebnis zu erzielen, zusammenzubinden. 

Helga König: Sekt kann ja nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden, welche Art der Versektung findet in der Manufaktur Albert Hasenstein statt? 

Albert Hasenstein: Wir erzeugen Sekte ausschließlich nach der Champagnermethode, sprich nach dem Verfahren der traditionellen Flaschengärung. 

Peter J. König: Um einen Spitzensekt herzustellen, benötigt der Sekt eine bestimmte Zeit bei der zweiten Gärung auf der Hefe, wie sieht dies mit den Premium-Sekten von Albert Hasenstein aus?

Albert Hasenstein: Die Mindestlagerzeit beträgt zwei Jahre oder etwas länger. Wir produzieren nach Auftragslage in kleinen Mengen und haben deshalb eine breite Spannweite im Hinblick auf die erwünschte Lagerung auf der Hefe.

 Helga König
Helga König: Da nicht alle Leser sich immer mit Sekten der klassischen Flaschengärung auskennen, wäre es interessant von einem wirklichen Fachmann einmal den Geschmacks-Unterschied des unterschiedlichen Ausbaus von Sekten zu erfahren, etwa von" brut", "extra brut" und "brut nature"? 

Albert Hasenstein: Beim Sekt ist die Restzuckerangabe für den Laien verwirrend, weil die Süße durch die Kohlensäure anders wahrgenommen wird. Wenige Restzuckerwerte werden angepasst. So hat trockener Sekt immerhin 32 Gramm Restzucker pro Liter, während "brut" bis zu 12 Gramm Restzucker hat und "extra Brut" 0-6 Gramm. Hingegen verfügt "brut natur“ über 0-3 Gramm, die als natürlicher Restzucker vorhanden sind. "zero" kommt ganz ohne Dosage aus. 

Peter J. König: Was bedeutet Dosage und welche Voraussetzungen sind dabei weintechnisch zu beachten? 

 Verena und Albert Hasenstein
Albert Hasenstein: Dosage ist der Versand von beispielsweise Zuckerlikören bis hin zu edelsüßen Weinen. Dosage ist die letzte Möglichkeit auf das Gesamtbild des Sektes einzuwirken, ihm gewissermaßen den letzten Schliff zu verleihen. 

Helga König: Wie wichtig ist der Grundwein bei der Versektung und welche Weine eignen sich besonders gut und warum? 

Albert Hasenstein: Sowohl bei Wein als auch dem daraus verarbeiteten Sekt ist das kerngesunde Lesegut ganz entscheidend. Wie bei der Restsüße schon erwähnt, verstärkt die Kohlensäure der 2. Gärung den Geschmack ganz erheblich. Bei den Grundweinen ist auf Top-Sauberkeit und Top-Lesegut zu achten. Für lange Lagerzeiten eignen sich Burgunderweine, d. h. Weißburgunder, Schwarzriesling und Spätburgunder Diese spätreifen Sorten verfügen über eine hohe Qualität. Der Riesling ist für den deutschen Sekt unverzichtbar, speziell wegen seiner unvergleichlichen Komplexität. 

Peter J. König: Wie beim Wein ist ja Wein nicht gleich Wein, was sind die entscheidenden Merkmale eines Spitzensekts von der Manufaktur Albert Hasenstein zu den einfachen Sekten der Massenhersteller? 

Albert Hasenstein: Wir produzieren Sekte entgegen dem leichten, alkoholarmen Trend und nutzen als Grundweine ausschließlich die Prädikate Spätlese und Auslese. Wir kreieren damit hochwertige Essensbegleiter, die schon einmal 14% vol/alc haben können. Dabei ist die Lagerzeit auf der Hefe maximal lang, da wir kundenorientiert in kleinen Chargen produzieren. 

Helga König: In der letzten Zeit hört man öfters, dass deutsche Spitzensekte sich jederzeit mit besten Champagnern messen können, außer beim Preis, ist dies wirklich so und warum? 

 Foto: Helga König
Albert Hasenstein: Der Vergleich ist schwierig in der Qualität. Kulturell bedingt ist nämlich der Ausbaustil verschieden. Im Champagnergebiet werden aufgrund der Reservepolitik die Altweine bewusst in das Cuvée eingebunden und es wird eine feine Oxydation befürwortet. In Deutschland bevorzugt man frische und junge Grundweine. Beide Ausbaustile haben ihren Reiz. Preislich sind die Produkte der Champagne im obigen Segment angesiedelt. Dies ist durch eine radikale Markenrechtspolitik bedingt und wird deutlich im Hinblick auf Cremant- Sekte, die in Frankreich im Verhältnis zu Champagner weitaus günstiger zu erwerben sind. 

Peter J. König: Solche Sekt-Pretiosen wie die von der Manufaktur Albert Hasenstein wurden auch vielfach prämiert, was gibt es dazu zu sagen? 

 Sektmanufaktur Albert Hasenstein
Albert Hasenstein: An regionalen Prämierungen nehmen wir nicht teil, sondern konzentrieren uns ausschließlich auf internationale, professionelle Verkostungen, so etwa von der Genusszeitschrift "selection" und der "AWC Vienna", der weltgrößten Weinprämierung in Wien. Wir freuen uns jedes Jahr jeweils mit Gold ausgezeichnet zu werden. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Lieber Albert Hasenstein, wir danken Ihnen herzlich für das aufschlussreiche Gespräch.

Ihre Helga König, Ihr Peter J. König. 

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zur Sektmanufaktur Albert Hasenstein und können  dort bestellen: http://www.toppler-sekt.de

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