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Helga König im Gespräch mit Jando, dem Autor des Buches "Traumflieger", KoRosNord

Lieber Jando, gestern habe ich Ihr Märchenbuch "Traumflieger" auf "Buch, Kultur und Lifestyle" rezensiert. Dazu möchte ich Ihnen heute einige Fragen stellen.


Helga König: Was lernen Kinder durch innige Freundschaften für ihr Leben?

   Jando
Foto: Mandy Vollmer
Jando: Eine Bestätigung ihres Urvertrauens, Verlässlichkeit, Teamgeist - die Möglichkeit, Gefühle auszudrücken, ohne dass die Freundschaft darunter leidet, Zusammenhalt, Vertrauen in andere und in sich selbst.

Helga König: Welche Bedeutung haben Tiere im Leben von Kindern?

Jando: Tiere ermöglichen das Lernen von gegenseitiger Verantwortung, Treue, Geduld, Freude. Kinder haben oft ein Übermaß an Liebe, die sie nicht loswerden, ohne dass sie dafür bewertet werden. Ein typisches Haustier kann diese Liebe aufnehmen, spüren, was mit dem Kind ist und einfach still für das Kind da sein. Echte Freundschaft eben. Kinder lieben Tiere und Tiere lieben Kinder, sofern sie nicht von anderen Erfahrungen geprägt sind. Da ist ein unausgesprochenes Band, Tiere fühlen vielleicht genau auf der gleichen Ebene, wie Kinder es oftmals noch tun. 

 Helga König
Helga  König: Ihre Protagonistin "Lena" ist ein tapferes, aufgewecktes Mädchen. Welche Bedeutung hat Gott für Lena?

Jando: Für Lena ist Gott eine Person, an die sie sich wendet, weil sie gehört hat, dass er Wunder bewirken, Träume in Erfüllung gehen lassen kann. Es geht ihr nicht immer um das spirituelle Weltbild von Gott, sondern um eine Person, die sie sich ausgesucht hat, um sich mitzuteilen. Jemandem zu schreiben. Gott ist für Lena ein Tagebuch, Poesiealbum. 

Helga König: Lenas Freund Lasse stottert. Dem erwachsenen Leser ist klar, worin die Ursachen dafür liegen. Wenn Eltern mit ihren Kindern gemeinsam das Buch lesen, sollten sie nach Ihrer Meinung auf die Gründe im Gespräch näher eingehen?

Jando: Ein Kind wird fragen, wenn es ihm auffällt. Wenn das Kind es erfragt, so sollten Eltern gern darüber reden. Aber, ich glaube, das fühlen Kinder von ganz allein, weil sie durchaus auch mal in der Lage gewesen sein konnten, wo ihnen die Worte fehlten. 

Helga König: Sie sprechen den Schmerz an, den ein Kind hat, wenn ein Elternteil verstorben ist. Können gleichaltrige Freunde Verlustschmerz, der ja auch bei Scheidungskindern vorhanden ist, in gewisser Weise auffangen?

Jando: Das ist heikel - Wenn einem Kinde ein Elternteil verstirbt, bricht für das Kind so sehr eine Welt zusammen, dass dieser Schmerz kaum aufzufangen ist. Dieser Schmerz bleibt oftmals bis ins hohe Alte, ebenso das Ohnmachtsgefühl. Ich glaube, dass der Verlustschmerz von Scheidungskindern ein anderer ist, als der Verlustschmerz eines verstorbenen Elternteils. Es ist durchaus möglich, dass der Verlustschmerz beide so sehr gefangen hält, dass sie nicht füreinander da sein könnten, wohl spüren, wie es dem anderen ergeht. 


Ein Kind, dessen Elternteil gestorben ist, ist oftmals allein mit seinem Schmerz. Verständnis findet es oftmals auch bei den Kindern, die eine intakte Familie geniessen. Kinder mit Tiefgang. Ich glaube, das kann man nicht verallgemeinern. Schicksale machen zwar demütig aber es gibt auch Kinder und Erwachsene, die können auch ohne Schicksal mit dem Herzen denken. 


Helga König: Lena ist ein sehr mitfühlendes Mädchen. Wodurch ist sie mitfühlender als ihre Klassenkameraden?

 Jando
Foto: Mandy Vollmer
Jando: Ist Lena tatsächlich mitfühlender als ihre Klassenkameraden, oder liegt es an der tiefen Freundschaft zu Lasse? Ein sehr guter Diskussionsansatz. 

Helga König: Welche Eigenschaften ordnen Sie der Taube Anastasia zu, die im Buch eine Rolle spielt?

Jando: Beruhigend, befriedend, weise, vorausschauend, verbinden, liebevoll, gütig, magisch, fantasievoll.....

 Helga König
Helga König: Sie lassen Gott in einem der Briefe an Lena sagen: "Und weißt du, liebe Lena, es gibt sehr viele Menschen, die im Einklang mit ihrem Herzen sind und fantastische Dinge leisten." Was müssen Menschen tun, um im Einklang mit ihrem Herzen zu stehen?

Jando: Einfach schauen und fühlen, was ihnen gut tut - was würde das Herz tun, nicht allein nach ökonomischen Gesichtspunkten entscheiden, sondern einfach mal schauen, was einem selber gut tut - Zeit lassen, Schönes fühlen und erleben. Sich überlegen, was könnte ich tun, was mir gut tut, unabhängig davon, was andere von mir meinen und es einfach tun (ohne, dass andere zu Schaden kommen). Das läßt das Herz wachsen, sich beruhigen und mutiger werden.

Helga König: Sie schreiben “Magische Momente halten sich nicht an Zeiten. Sie sind immer da. Wir müssen lediglich lernen, an sie zu glauben…!" Können Sie dazu an dieser Stelle den Gedanken etwas näher ausführen?

Jando: In dem Moment, wo ich an magische Momente glaube, habe ich die Augen dafür geöffnet und bin auch bereit dafür. Glaube ich nicht an sie, können sie mir nicht begegnen, selbst, wenn sie da wären, ich würde sie nicht sehen. Das ist so, wie, wenn jemand mir ein Paket zustellen möchte, und ich das Klingeln des Boten nicht höre, weil ich nicht an das Klingelgeräusch glaube und es überhöre.

Helga König: Was ist die Kernaussage dieses Buches? 

Jando: Träume sind dazu da, gepflegt zu werden, umgesetzt zu werden. Sie benötigen die Wegkameraden Mut und Fantasie. Ein jeder möge selber für sich herausfinden, was seine Kernaussage des Buches ist. Ich für mich halte es so, dass ich mir das Träumen erhalte, Träume peu a peu umsetzen möchte und mich davon nicht abbringen lassen möchte. Mein Wunsch wäre es, mir würden viele in diesem Gedanken folgen und für sich selber die Träume umsetzen. Es lohnt sich - es macht glücklich.

Lieber Jando, ich danke Ihnen herzlich für das aufschlussreiche Interview.

Ihre Helga König


Hier der Link zu Website: http://jandoautor.com/

Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich.



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