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Helga König im Gespräch mit Nelson Müller

Sehr geehrter Herr Müller, vor geraumer Zeit habe ich Ihr "Meine Rezepte für Body und Soul" rezensiert. Dazu möchte ich Ihnen einige Fragen stellen:

Helga König: Wie man Ihrem Buch entnehmen kann, wurden Sie in Ghana geboren und haben Ihre Kindheit, gemeinsam mit drei Schwestern und Ihren deutschen Pflegeeltern in Schwaben zugebracht. Neben Reisauflauf und Pfannkuchen mochten Sie damals Kartoffelpüree am liebsten. Bereiten Sie dieses Gericht heute wesentlich anders zu als Ihre Mutter dies einst tat und wenn ja wie?

Nelson Müller: Ich mache das auf jeden Fall anders. Ich gebe ein, zwei Zutaten mehr hinzu, streiche den Kartoffelpüree durch ein Sieb und gebe mehr Sahne und Butter hinzu.


Helga König: Aufgrund welcher Vorbedingungen haben Sie die Chance erhalten, ein Berufspraktikum in einem Gourmetrestaurant und wenig später Ihre Kochlehre in ebensolch renommierten Häusern absolvieren zu dürfen?


Nelson Müller: Es oblag keinen Vorbedingungen. Für mein Berufspraktikum habe ich mich ganz normal beworben und meine Ausbildung erhielt durch Vitamin B.

Helga König: Sie sind mittlerweile nicht nur ein sehr bekannter Spitzenkoch, sondern dazu noch ein hervorragender Musiker. Sind ihre Tätigkeiten die Ergebnisse einer überbordenden Kreativität?


Nelson Müller: Ich bewundere viele Künstler. Handwerke zu erlernen ist toll und auch künstlerisch tätig zu sein. Es ist ein wunderbares Spielfeld, an dem ich arbeiten und ausprobieren kann.

Helga König: In Ihrem Kochbuch führen Sie diverse Rezepte an, die Sie an ihre Kindheit erinnern. Welchen Stellenwert haben dabei die „Schwäbischen Maultaschen“, die in einer Morchelrahmsauce besonders delikat daherkommen?

Nelson Müller: Die Maultaschen sind einfach ein parades Beispiel schwäbischer Kochkultur. Sie sind saulecker und und man findet sie an jeder Ecke im Schwabenland.

Helga König: Gefallen hat mir Ihr Rezept für „Fischstäbchen mit Rahmspinat und Spiegelei“. Empfehlen Sie Eltern mit kleinen Kindern anstelle der Gefrierprodukte auf Ihr Gerichtumzusteigen und wenn ja, weshalb?

Nelson Müller: Ich empfehle es in jedem Fall, wenn die Zeit dafür da ist. So kann man den Kindern auch zeigen, dass das Fischfilet auch mal ein ganzer Fisch war und es ist auch schön für die Kinder das gemeinsam mal zu machen. Zudem sind in der Panade auch Geschmacksverstärker, die natürlich weg bleiben, wenn man das selbst macht. Somit ist es auch gesünder.

Helga König: Eines meiner Lieblingsrezepte im Buch sind die „Gambas mit Mango-Kokos-Risotto und Currysauce“. Welches Currypulver sollte man für dieses Gericht konkret verwenden?

Nelson Müller: Ich empfehle verschiedene Madra Currys, die gut und hochwertig sind. Auch eine Mischung daraus und Thai Curry.

Helga König: Mein Lieblingsdessert aus dem Buch ist der „Geeiste Grog und Windbeutel mit Akazienhonig und roter Grütze“. Ist dieses Dessert ein Dankeschön an Ihre Großmutter aus Dithmarschen? Hat Sie Ihnen oft rote Grütze zubereitet?

Nelson Müller: Rote Grütze war bei meiner Großmutter das obligatorische Besuchsessen. Nach einem kalten Spaziergang am Deich und dann ein Grog mit roter Grütze...

Helga König: Kinder werden Sie für Ihre Kreation „Eis am Stiel mit Schokoladenmantel“ lieben. Wie reagieren große Kinder auf dieses wunderbare Dessert?:-))

Nelson Müller: Das Rezept befindet sich ja im Kapitel "Meine Liebe" und wenn man sich das Bild anschaut muss man nicht viel dazu sagen. Selbst gemachtes Eis schmeckt immer besonders gut...und wenn man sich gegenseitig davon probieren lässt... Mehr Fantasie möchte ich jetzt nicht anregen.


Helga König: Sie warten im Buch mit einigen sehr guten Gerichten aus Ihrem Restaurant „ Die Schote“ auf. Dabei hat mir der „Kross gebratene Wolfsbarsch mit Linsen, Artischocken und Salbei“ besonders gut gefallen. Ist dies ein Gruß an Ihr Geburtsland oder welch anderes Gericht würde sich als Gruß an Ghana eignen?

Nelson Müller: Chicken Light Soup ist ein traditionelles Gericht. Das andere Gericht hat nicht viel mit Ghana zu tun.

Lieber Herr Müller ich danke Ihnen herzlich für das aufschlussreiche Gespräch,

Ihre Helga König
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