Lieber Herr Markus Bürgin, lieber Herr Jörg Bürgin dieser Tage haben wir sechs Ihrer Wein auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt. Deshalb möchten wir heute einige Fragen an Sie richten.
Hier der Link zu den Weinbesprechungen: http://helga-koenig-wein.blogspot.de/2016/09/hofgut-sonnenschein-biologisch.html
Helga König: Zunächst die Frage, wo ist das Bio-Hofgut Sonnenschein beheimatet, zu welcher Weinregion gehört es und wodurch zeichnet sich dieses Weinbaugebiet aus?
Jörg und Markus Bürgin |
Markus Bürgin: Sie finden uns in Fischingen, einem kleinen Dorf mit 700 Einwohnern im südlichen Markgräflerland. Im Dreiländereck Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Wir zählen zur Weinbauregion Baden, der wärmsten Region Deutschlands mit den meisten Sonnenstunden.
Peter J. König: Wie lange existiert das Weingut, wer ist für das Gut verantwortlich und was wird neben dem Wein noch alles kultiviert?
Markus Bürgin: 1986 habe ich die ersten Flächen von meinem Vater gepachtet und selbstständig bewirtschaftet. 1990 habe ich den Betrieb auf biologisch-dynamischen Weinbau umgestellt. Das Bio- Hofgut Sonnenschein baut Wein und Obst an und vermarktet diese Bio-Produkte auch.
Helga König |
Helga König: Welche Philosophie ist maßgeblich für den Weinanbau, sowohl im Weinberg, bei der Lese und bei der Kellerwirtschaft?
Jörg Bürgin: Wir arbeiten mit der Natur, ohne Einsatz von chemischen Produkten. Bei der Kellerwirtschaft wird durch die schonende Verarbeitung die Traubenqualität erhalten. Die Maische wird nicht gepumpt, der Wein wird nicht geschönt. Die Weine reifen fast ein Jahr auf der Feinhefe. Danach wird der Wein auf Flaschen gefüllt und der Rotwein kommt 1 Jahr in die Eichenfässer, große und auch kleine Barriques. Danach kommt auch der Rotwein auf die Flaschen und darf noch 5-10 Jahre mit Korken auf der Flasche reifen.
Peter J. König |
Peter J. König: Wie viel ha Rebfläche stehen zur Verfügung und welche Rebsorten werden angebaut?
Jörg Bürgin: Wir bewirtschaften 3,5 ha Rebfläche und 0,5 ha Tafeltrauben. 95 % der Reben sind PIWIS also pilzwiderstandsfähige Sorten. Beim Weißwein sind das Souvignier Gris, Johanniter, Solaris, Muscaris und als Nicht -PIWI noch Weißburgunder. Beim Rotwein ist das Regent, Monarch, Prior, Cabernet Carol und Cabernet Cortis. Der Bürgin Rotwein ist ein Cuvée von allen Sorten
Helga König: Was gibt es über die Weine vom Hofgut Sonnenschein speziell zu sagen und wodurch zeichnen sie sich aus?
Markus Bürgin |
Markus Bürgin: Die Weine vom Hofgut Bürgin haben Charakter und sind ausdrucksstark. Die Energie der vielen Sonnenstunden im Jahr wird im Wein vortrefflich gespeichert. Des Weiteren sind die Weine stoffig und vollmundig, also keine Blender. Die Aromen, die sie in der Nase registrieren, finden sie am Gaumen wieder und zwar mit einem langen Abgang. Durch den biologisch-dynamischen Anbau haben wir in 27 Jahren den Humusgehalt der Böden durch Kompostdüngung von 1,5-2% auf 3- 3,5 % erhöht. Das ist die Grundlage für optimales Wachstum der Reben, was sich dann in den Weinen widerspiegelt.
Peter J. König: Gerne möchten unsere Leser die Weine auch verkosten, welche Möglichkeiten gibt es diesbezüglich, etwa einen Online-Shop oder Bestellung per E-Mail?
Markus Bürgin: Die Weine können im Hofladen probiert und gekauft werden oder im Online-Shop auf www.Hofgut-sonnenschein.de bestellt werden. AKTION: 21 Flaschen frei Haus!
Helga König: Am besten ist es, die Weine dort zu probieren, wo sie gewachsen sind und erzeugt wurden. Ist dies im Hofgut möglich und finden dort auch Veranstaltungen statt?
Jörg Bürgin: Wir machen auch Weinproben mit Betriebsbesichtigungen.
Peter J. König: Spielt der Klimawandel in der Region eine Rolle und wenn ja, wie reagieren Sie darauf?
Jörg Bürgin: Ja, durch den Klimawandel in den letzten 20 Jahren ist die Erntezeit 10 Tage früher. Damit wir die Reife wieder in die kühleren Nächte bekommen, wobei besseres Aroma entsteht, haben wir den Betrieb 2014 auf Minimalschnitt im Spalier umgestellt. Durch die höhere Anzahl von Trauben per Stock ist die Reife 10 Tage später. Da jetzt der höhere Zuckergehalt bei kühleren Temperaturen entsteht, ist die Gefahr vom Aufplatzen der Beeren und einem Botrytisbefall (Schimmelpilz) viel geringer. Die Trauben werden auch lockerer und die Beeren kleiner. Dadurch entsteht viel mehr Aroma und die Trauben können weitaus länger am Rebstock reifen. Hängen zu viele Trauben am Stock, wird durch mehrmaliges Ernten die optimale Erntemenge für hochwertige Weine eingestellt. Zuerst werden, wenn 90-95% der Trauben gefärbt sind, die noch grünen, unreifen Trauben für Verjus geerntet. Bei weiteren Ernten werden Trauben für Traubensaft, Neuen Wein und Tafeltrauben herausgeschnitten.
Helga König: Wie sieht es mit Auszeichnungen der Weine aus, was gibt es diesbezüglich zu sagen?
Jörg und Markus Bürgin |
Markus Bürgin: Auf unserer Homepage können die Auszeichnungen abgerufen werden. Beim internationalen PIWI Weinpreis haben wir 2x den 1. Platz, bei Rotweinen mit Cabernet Cortis 2010 und 2011 mit unglaublichen 98 PAR Punkten erreicht.
Peter J. König: Besteht im Bio Hofgut Sonnenschein auch die Möglichkeit Ferien zu machen?
Markus Bürgin: Wir haben zwei Ferienwohnungen für zwei bzw. vier Personen. Über Ihren Besuch würden wir uns sehr freuen.
Lieber Herr Markus Bürgin, lieber Herr Jörg Bürgin, wir danken Ihnen herzlich für das aufschlussreiche Interview.
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hofgut Sonnenschein und können den Wein dort bestellen: www.Hofgut-sonnenschein.de
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