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Helga König im Gespräch mit der #Schauspielerin #Angélique_Duvier

Liebe Angélique Duvier,  Sie sind Schauspielerin, Autorin und Regisseurin. Damit unsere Leser ein wenig mehr über Sie erfahren, möchte ich einige Fragen an Sie richten. 

Helga König: Wann haben Sie bemerkt, dass Sie eine besondere Begabung für die Schauspielerei haben und ist diese Begabung familiär bedingt? 

Angélique Duvier
Foto: privat
Angélique Duvier: Mit etwa vier Jahren war ich in einem Kinderheim, dort sollte Max und Moritz aufgeführt werden, ich durfte den Max spielen, es machte mir unglaublich viel Spaß, als meine Eltern mich einige Wochen später abholten, sagte ich ihnen zur Begrüßung: Wenn ich groß bin, werde ich Schauspielerin. Als ich dann in die Schule kam, schloss ich mich gleich einer Theatergruppe an. Ich bin die einzige Schauspielerin in unserer Familie. 

Helga König: Sie haben an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg studiert. Welches Berufsziel hatten Sie damals im Auge? 

Angélique Duvier:  Ich hatte immer das Ziel Schauspielerin zu werden. 

Helga König: Welche Rolle spielte der Regisseur Dieter Wedel in ihrem Schauspielerleben? 

Angélique Duvier: Dieter Wedel hat wohl alle Preise gewonnen, die es in Deutschland für einen Regisseur zu gewinnen gibt. Seinen Ruhm verdankt er seiner guten Beobachtungsgabe. Dieter Wedel besetzte mich in zwei seiner Fernsehmehrteiler: "Der große Bellheim" und "Der König von St.Pauli" Er ist ein unbequemer Regisseur, der sehr viel von seinen Schauspielern verlangt. Wie er selbst von sich sagt, wütet in ihm der reine Furor.  Dennoch eine Erfahrung,  die ich nicht vergessen werde. Es gab eine Reihe anderer Regisseure, die mein bisheriges Schauspielerleben stark geprägt haben, zum Beispiel: Harry Buckwitz, Boleslaw Barlog, Karl Paryla, Edwin Zbonek und die wundervolle Regisseurin, Karin Hercher 

Helga König: Sind Ihnen Theaterrollen lieber als Filmrollen und falls ja, weshalb? 

 Angélique Duvier
Foto: privat
Angélique Duvier: Schauspieler am Theater und vor der Kamera sind eigentlich beinahe zwei unterschiedliche Berufe, natürlich arbeitet man mit den gleichen Techniken und Mitteln. Aus dem ersten Impuls heraus möchte ich sagen, im Theater kann ich mehr von mir zeigen. Ich kann keine Szene unterbrechen, oder wiederholen,weil etwas nicht stimmt. Ich kann die Figur stärker in mir aufnehmen. Theaterspielen ist für mich wie ein Rausch, aus dem ich erst etwa eine Stunde nach Ende der Vorstellung wieder heraus komme. Ich liebe es in unterschiedliche Charaktere schlüpfen zu können. Wenn nur das Lampenfieber nicht wäre, dass selbst nach 35 Jahren am Theater nicht weniger geworden ist. 

Helga König: Für Ihre Darstellung der Abigail Williams im Drama "Hexenjagd"von Arthur Miller erhielten Sie den INTHEGA- Preis. Können Sie darüber ein wenig berichten?

Angélique Duvier: Die Rolle hat mich sehr fasziniert, da es Abigail Williams und die Geschichte in Massachusetts 1692 tatsächlich gegeben hat, ich habe mich sehr lange und intensiv mit der Figur auseinander gesetzt. Wir hatten einen wunderbaren Regisseur Edwin Zbonek vom Theater an der Josephstadt Wien und wundervolle Kollegen, wie u.a.Hans Putz und Uwe Jens Pape. 

Helga König: Sie schreiben Gedichte. Welche Art von Lyrik ist das und gibt es Gedichtsbände mit Ihren Werken? 

 Angélique Duvier
Foto: privat
Angélique Duvier: Ich schreibe seit Mitte der 80er Gedichte und Texte, zu Anfang landeten sie nur in der Schublade, irgendwann stieß ich im Internet auf ein Autoren Netzwerk und begann dort einige meiner Gedichte hinein zu setzen. Ich war erstaunt und erfreut, dass sie gut ankamen. 2013 wurde etwas von mir in deutscher und polnischer Sprache in dem Buch "Entzeitlich Anthologie europäischer Poesie "Antologia poezji europejskiej" von Stefan Zajons, mit der Unterstützung der UNESCO Welttag der Poesie (wo ich 2013 gemeinsam mit meinem Ehemann Vladyslav Sendecki im Rahmen unseres Lyrik&Jazz Programmes auftrat) veröffentlicht. 

2014 reichte ich zweimal Gedichte von mir zu Wettbewerben ein, von beiden Verlagen bekam ich eine Auszeichnung und Gedichte von mir erschienen in deren Anthologien "Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte - Ausgewählte Werke XVII" und "Brentano Gesellschaft Frankfurt/M "- Gedicht und Gesellschaft 2015 "In diesem Jahr bekam ich eine weitere Auszeichnung der Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte, wo mein Beitrag in der Anthologie "Ausgewählte Werke XVIII zum Jahresende 2015 erscheinen wird.

2014 wurde eines meiner Gedichte, von einer großen Firma für "Ärzte ohne Grenzen" auf Weihnachtskarten gedruckt. Ich schreibe gern über unsere Natur, über Gefühle, über das Leben, man könnte meine Werke auch als "Gebrauchs Gedichte" bezeichnen denke ich. Im Juli 2015 erschienen 35 Gedichte von mir in der Anthologie: Farben Spiele - Von wunderbar bis wunderlich - der "Künstlergruppe 14 Zoll" deren Mitglied ich seit Mitte 2015 bin. Alle Autoren der Künstlergruppe schreiben sehr gut und ich freue mich sehr, von ihnen aufgenommen worden zu sein. 

Helga König: Können Sie unseren Lesern etwas über Ihre gemeinsamen Bühnenprojekte mit Ihrem Ehemann, dem polnischen Pianisten Vladyslav Sendecki berichten? 

Angélique Duvier:  Mein Ehemann Vladyslav Sendecki und ich gründeten 2009 das "Lyrik&Jazz Ensemble" seitdem stehen wir regelmäßig mit gemeinsamen Projekten auf der Bühne, so waren wir z.B. mit einem Projekt "Ein Polnischer Traum" Im Schloß Husum, Stomping Savoy Berlin, Bonn, Buchholz, Lüneburg, Friedrichstadt, Heide,Kiel. Mit anderen Projekten waren wir sogar in Beijing/ Peking in der Deutschen Botschaft, Goethe Institut Stockholm, Hamburger Laeiszhalle usw. Mit einem "Joseph von Eichendorff" Projekt waren wir in Nysa/Polen der letzten Ruhestätte Eichendorffs. Es sind viele weitere gemeinsame Projekte geplant. 

Helga König: Zu welchem Dichter fühlen Sie eine besondere Affinität und weshalb? 

 Angélique Duvier
Foto: privat
Angélique Duvier:  Oh da gibt es sehr viele, aber um einige zu nennen: Goethe, Eichendorff, Heine, Schiller, Else Lasker Schüler, Gertrud Kollmer, Erich Fried, Wislawa Szymborska,Adam Zagajewski, Ulla Hahn u.a. 

Ich liebe die Romantik Joseph von Eichendorffs, die klaren Worte Erich Frieds. Durch Gedichte habe ich das Gefühl ganz nah mit den Autoren verbunden zu sein, da sie in ihren Werken sehr viel über sich, ihre Gefühle, Gedanken, ihre Sehnsüchte und ihren Schmerz preisgeben. 

Helga König: Womit haben Sie sich als Regisseurin zuletzt befasst? 

Angélique Duvier:  Ich befasse mich gerade mit dem Stück Tränen der Heimat von: Lutz Hübner für das Hamburger Sprechwerk 

Helga König:  Was ist Ihre Traumrolle, die Sie unbedingt noch spielen möchten? 

Angélique Duvier:  Da gibt es einige, zum Beispiel würde ich gerne die Rolle der Lady Bracknell aus dem Stück Bunbury von Oscar Wilde, spielen, die Arsinoé aus Moliéres Menschenfeind, die Rolle der Stephanie aus der Kaktusblüte von Barillet/Grédy, Die Geigerin Stephanie aus dem Stück: Duett für eine Stimme und die Rolle der Paula aus dem Stück: Mord auf Rechnung von Larry Cohen. 

Helga König:  Gab es eine Schauspielerin oder einen Schauspieler, mit dem Sie besonders gerne auf der Bühne standen? 

 Angélique Duvier
Foto: privat
Angélique Duvier:  Ja, sehr gern stand ich mit: Anne Marcks Rogge, Uwe Jens Pape, Judy Winter, Friedrich Schütter, Karin Dor, Ute Mora, Doris Kunstmann und Eva Maria Bauer auf der Bühne. 

Helga König: Wo wird man Sie demnächst auf der Bühne sehen können? 

Angélique Duvier: Auf verschiedenen Tourneebühnen im deutschsprachigem Raum. 

Liebe Angélique Duvier, ich danke Ihnen für das aufschlussreiche Interview.

Ihre Helga König



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