Liebe Franziska Schweiger, Sie sind gelernte Konditorin und Patissière und betreiben mit Ihrem Ehemann, dem TV-Koch Andreas Schweiger das Sterne-Restaurant Schweiger² in München. Nun haben Sie ein wunderbares Weihnachtsbackbuch mit dem Titel "Die Alle Jahre wieder Zimtstern & Vanillenduft Weihnachts-Bäckerei" verfasst, das ich auf "Buch, Kultur und Lifestyle" kürzlich rezensiert habe. Zu diesem Buch möchte ich einige Fragen an Sie richten.
Helga König: Sie verraten in Ihrem Buch gleich zu Beginn die Zutaten für Ihr Lebkuchengewürz. Worin
besteht hier die Besonderheit?
Franziska Schweiger Foto: GU-Verlag |
Franziska Schweiger: Dass fast alle Gewürze langsam im Mörser gerieben werden. – es ist nicht gerade eine leichte Arbeit und einfach etwas zeitaufwendig – aber sie werden merken – es lohnt sich.
Helga König: Welche Backphilosophie treibt Sie um, wenn Sie Weihnachtgebäck kreieren?
Franziska Schweiger: Ich kann mich nichts Schöneres vorstellen als zu backen – Rezepte zu erfinden, entwickeln in meiner mini-Küche in München - experimentieren. Ich liebe den Duft von Gebackenem nicht nur in der Nase, sondern in der ganzen Wohnung. Backen beruhigt mich nach einem stressigen Tag, wenn ich vom Restaurant nach Hause komme, backe ich gerne zur Entspannung – ich nenne es mein Feierabendbacken, dazu ein Gläschen Wein oder Bier und Musik.
Außerdem ist das A und O: Beste Zutaten, gutes Werkzeug usw.
Franziska Schweiger: Das Rezept ist eher eines der klassischsten in meinem Buch. Es gibt nicht wirklich einen herausragenden Unterschied.
Helga König: Ich bin hingerissen von Ihren "Mandelkrapferl mit Knuspersplitter" und finde, dass diese
Köstlichkeit eigentlich immer gut zu einer Tasse Kaffee passt. Handelt es sich bei diesem Rezept,
um eines mit langer Tradition oder ist es eine völlige Neuschöpfung von Ihnen?
Franziska Schweiger: Das ist eine Mischung aus einem 100 Jahre alten Familien-Rezept aber der Knuspersplitter ist hinzugekommen. Dieses Rezept können Sie das ganze Jahr backen, es ist ein Keks-Allrounder und muss nicht nur Weihnachtsteller füllen.
Helga König: "Mürbeteigmonde mit Bratapfelfüllung" sind nicht nur in der Adventszeit köstlich. Von
welchem Gedanken waren Sie beseelt als Sie dieses Rezept kreiert haben?
Franziska Schweiger: Ich wollte eine süße Mezzalune machen.
Wir haben soooo viele Äpfel jedes Jahr im Garten- da eignet sich dieses Rezept hervorragend, um die Äpfel zu verarbeiten, und die Familie und auch Nachbarn glücklich zu machen!
Helga König: Worin liegt das Geheimnis von den überirdisch gut schmeckenden "Vanillekipferl nach
Großmutters Art"?
Franziska Schweiger: Das Geheimnis ist die Vanille – ich verwende am liebsten Tahitivanille.
Außerdem sammle ich meine ausgekratzten Vanilleschoten und lasse sie in Zucker in einem Glas ziehen. Einmal im Jahr mache ich davon Vanillezucker – der kommt da natürlich rein!
Helga König: Was spricht dafür, einen Stollen nach Ihrem Rezept zu backen?
Franziska Schweiger: Als Hobby-Bäcker sollte man einfach mal diesen ausprobieren- er ist einfach und gelingt gut - ohne lange Ruhepausen ein easy Stollen sozusagen.
Helga König: Gehört Lebkuchen heute noch auf den Weihnachtsteller oder ist er eher eine Leckerei aus
der Vergangenheit?
Franziska Schweiger Foto: GU-Verlag |
Franziska Schweiger: Ich persönlich greife eher zu Schokobrot oder Spekulatius als nach Lebkuchen. Oft war mir dieser als Kind zu hart. Bäckt man ihn mindestens 6-8 Wochen vor Weihnachten ist es eine Freude ihn zu vernaschen! Ein Kartoffellebkuchen zum Beispiel mit etwas Schokolade in Weiß oder dunkle Schokolade getunkt und etwas zerstoßenen Koriander drauf...Mhhh lecker! Man kann viel experimentieren. Er ist ein Klassiker und sollte auf keinen Fall auf dem Weihnachtsteller fehlen!
Helga König: Welche Kindheitserinnerung verbinden Sie mit dem Plätzchenbacken zu Weihnachten?
Franziska Schweiger: Oh, wo soll ich da anfangen! Es geht mit dem Nussknacken in der warmen Stube bei meiner Oma los. Es duftete immer nach frisch aufgesetzten Punsch für die Kinder oder Glühwein. Im Kühlschrank stapelten sich die verschiedensten Plätzchenteige, die nur darauf gewartet haben, ausgerollt zu werden! Plätzchen haben immer die Mädels gebacken – also Oma, Mama und ich. Ich konnte mich stundenlang damit beschäftigen, Plätzchen auszustechen, zu formen, belegen und zu dekorieren. Auf einem Kissen oder meinem kleinen Holzhocker, den ich immer noch habe, saß ich vorm Backofen und habe darauf gewartet bis es duftete und die Plätzchen braun wurden. Der Backofen war mein Fernseher. Ich habe die fertig gebackenen Plätzchen auch immer gerne in die Keksdosen gestapelt. Und vor allem die schönste Erinnerung – viele sind ja auch mal zerbrochen – zu meinem Glück - die habe ich alle genascht! ;)
Liebe Franziska Schweiger, ich danke Ihnen herzlich für dieses aufschlussreiche Interview.
Ihre Helga König
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum GU-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.gu.de/buecher/kochbuecher/backen-suessspeisen/730175-die-alle-jahre-wieder-zimtstern-und-vanilleduft-weihnachtsbaeckerei/ Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.
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