Lieber Martin Gutwald, dieser Tage habe ich Ihr Buch "7 Gründe warum du scheiterst. 8 Schritte, die dich zum Gewinner machen." rezensiert. Heute nun möchte ich Ihnen dazu einige Fragen stellen.
Helga König: Wie definieren Sie, lieber Herr Gutwald, den Begriff des Scheiterns?
Martin Gutwald |
Martin Gutwald: Scheitern ist ein Aufgeben eigener Ziele, Wünsche und Träume. Viele Menschen suchen die Freiheit und die Unabhängigkeit und arbeiten mehr, als andere es tun. Werden gesetzte Ziele nicht erreicht, dann ist das lediglich ein Ergebnis. Wird aber der Lebenstraum aufgegeben, dann ist dieser Mensch meiner Ansicht nach gescheitert.
Scheitern ist aufhören zu handeln, aufhören zu glauben und aufhören, das zu erwarten, woran man denkt.
Helga König: Was hat Sie bewogen, sich so intensiv mit den Ursachen des Scheiterns zu befassen?
Martin Gutwald: Im ersten Ansatz sind es die vielen Erfolgsbücher, die es zu kaufen gibt. Darin stehen so viele gute Ratschläge und Tipps, die gut sind. Bücher, wie man erfolgreich wird, sind Kassenschlager. Und dennoch werden nur wenige der Erfolgsbuchleser dann auch wirklich erfolgreich.
Warum nicht alle?
Im zweiten Ansatz sind es meine eigenen Erfahrungen, meine Affinität zu naturwissenschaftlichen Themen, meine Bibliothek an Erfolgsbüchern und die vielen Menschen, welche die Freiheit und Unabhängigkeit anstreben.
Ich habe schon viele Seminare besucht und selbst schon gegeben. Ich sprach schon vor Hunderten von Menschen über Erfolg und sah dabei in traurige Gesichter. Ich lernte Menschen kennen, die alles gegeben haben, um finanzielle Freiheit zu erreichen. Liebe und ehrliche Menschen. Menschen, die es verdient hätten, ihre Ziele, Wünsche und Träume zu erreichen.
Ich fragte mich – was machen sie verkehrt? Mich macht es selbst traurig, in traurige Gesichter zu blicken, denn ich weiß sehr genau, was Traurigkeit bedeutet und auch bewirkt.
Also wollte ich wissen, was diese Menschen verbindet. Und das war der Grund, mich damit zu befassen.
Helga König: Gleich zu Beginn des Buches las ich den Satz „Du lebst immer nur im Jetzt!“. Haben Sie sich mit Tolle oder mit buddhistischen Lehren befasst. Dort nämlich stieß ich erstmals auf die Fokussierung auf das Jetzt ?
Martin Gutwald: Hm. Weder noch. Ich habe mich mit allen Religionen und Lebensweisen befasst. Das Jetzt ist das Hier, das Momentane, das Augenblickliche. Ich entscheide immer nur jetzt. Hoffnungen und Sorgen z.B. verdrängen das Jetzt und verschließen das Bewusstsein. Wenn ich meditiere, dann tu ich das auch im Jetzt. Dann tu ich das bewusst und kreiere im Jetzt das, was ich in einem späteren Jetzt erleben will.
Im Grunde genommen gibt es gar nichts anderes, als das Jetzt. Ich kann nicht heute schon für morgen atmen oder es für gestern tun. Das geht nur jetzt...
Helga König: Was fasziniert Sie an den Denkinhalten Dr. Ulrich Warnkes und wann wurde Ihnen bewusst, dass diese für Ihr Thema von Bedeutung sind?
Martin Gutwald: Als ich Dr. Ulrich Warnkes Thesen, Beobachtungen und Erkenntnisse kennen gelernt habe, lief es mir eiskalt über den Rücken. Das was er wissenschaftlich zu beweisen erachtet, beschäftigt mich schon seit meiner Kindheit.
Das Leben hier auf der Erde ist ein Produkt. Dieses Produkt führt immer zu denselben Ergebnissen. Das Produkt sind die Strukturen aus Informationen, die sich zu Programmen gebildet haben. Die Geschichte der Menschheit wird sich immer wiederholen, solange wir Menschen nicht beginnen, ein neues Produkt zu erschaffen.
Mich fasziniert der Wahrheitscharakter von Dr. Ulrich Warnkes Thesen. Es gibt mittlerweile so viele Beweise dafür. Umdenken, bewusst denken, uns klar sein, dass der Gedanke ein Ursachenprinzip ist – das zu lehren sollte schon sehr früh, am besten schon im Kindergarten – begonnen werden.
Helga König: Wie entstehen innere Bilder, was bewirken sie und sind sie übermalbar?
Martin Gutwald: Jeder Mensch trägt in sich eine Information. Sein Talent oder auch Gabe, wie Sie es, liebe Frau Helga König, bezeichnen. Dieser Information ist man sich nicht bewusst. Ich nenne diese Information "Perle".
Nun werden wir mit fremden Informationen gefüttert. Informationen, die von außen an uns herangetragen werden. Das beginnt schon im Mutterleib. Ihre Gefühle sind konzentrierte Informationen. Schwingungen, die durch Musik, Sprache und Ton das noch Ungeborene erreichen, sind Informationen.
So entstehen die ersten Pixel eines Bildes, das wenig mit uns selbst zu tun hat.
Nun werden wir geboren. Wir sehen, hören, führen und schmecken. Noch mehr Pixel haben die Chance, sich an unserer Perle anzuhaften, sie zu umweben.
Mit dem Heranwachsen werden wir vermehrt fremden Informationen ausgesetzt. Medien aller Art, Gesetze, Vorschriften, Befehle, Ratschläge... Pixel für Pixel beginnt nun, sich in uns ein Bild zu kreieren. Ein Bild, dessen wir uns nicht bewusst sind, es aber unsere Realität bestimmen wird.
Das Ursache-Wirkungs-Prinzip arbeitet so.
Diese Pixel sind Informationen und diese erschaffen unser reales Erleben. Weil wir unbewusst glauben und erwarten.
Betrachten wir unsere Realität, so wie sie heute ist, dann wissen wir viel über unser Inneres.
Das Schöne an den Naturgesetzen ist, dass sie wirken. Und somit haben wir mit unserem Willen, mit unserer Vorstellungskraft die Chance, dieses fremde Bild zu übermalen. Pixel für Pixel. Mit Disziplin und Durchhaltevermögen – doch bevor wir das tun, sollten wir unsere ureigene Information erfahren. Unser Talent, unsere Gabe, unsere Perle.
Denn das Talent wird sich eines Tages in unserem Leben durchsetzen wollen. Malen wir unser Bild in Harmonie zu unserem Talent, dann malen wir mit Begeisterung und haben das kraftvollste Potenzial, das uns die Natur gibt. Pure Energie!
Helga König: Wieso können wir letztlich keine Ereignisse im Leben kreieren, die nicht in Resonanz zu unserer inneren Struktur stehen?
Martin Gutwald: Versuchen Sie einmal folgendes: Setzen Sie sich vor ein leeres Blatt Papier und nehmen einen Bleistift zur Hand. Nun denken Sie ganz intensiv an einen Storch. Ihre Aufgabe aber ist, einen Elefanten zu malen. Doch denken Sie nur an den Storch. Sie haben den Storch im Kopf, aber der Elefant soll auf das Papier. Auch wenn sie beginnen, den Elefanten malen zu wollen: da Sie nur an den Storch denken, gelingt es Ihnen nicht. Es wird erst dann gelingen, wenn Sie an den Elefanten denken dürfen.
So verhält es sich auch mit der Resonanz zu unserem Inneren, nur mit dem einen, aber sehr entscheidenden Unterschied: wir sind uns unseres Bildes nicht bewusst.
Machen wir es uns bewusst, dann wissen wir, dass sich ein Storch eingenistet hat, obwohl wir einen Elefanten wollen.
Denken wir nun in Zukunft bewusst an den Elefanten, dann wird der Storch seine Pixelstruktur verlieren.
Diese Erkenntnis ist aber nicht von mir. Sie ist schon Hunderte von Jahre alt, wenn nicht schon älter. Wir finden sie im Tarot. Mit der Aussage, so wie oben, so auch unten oder so wie innen, so auch außen drückt genau das aus.
Schon in der Antike wusste man darüber Bescheid. Das Gesetz der Analogie in Verbindung mit der hermetischen Philosophie deutet auf das Wissen dieser Gesetze hin.
Helga König: Wieso ist es so wichtig, sich um seine Talente zu bemühen und diese auch zu leben?
Martin Gutwald: Nehmen Sie einem Kind das Lieblingsspielzeug weg, dann wird es sich wehren und beginnen zu schreien. Nehmen Sie es dem Kind immer wieder weg, dann wird es frustriert werden. Nehmen sie es dem Kind ganz weg, dann wir es sich einem anderen Spielzeug zuwenden, um sich zu beschäftigen. Aber hat es dann wirklich Spaß?
Sehen Sie das genau so mit unserem Talent. Durch unsere gesellschaftlichen Verpflichtungen und Herausforderungen haben wir gar nicht die Chance, unser Talent zu entdecken und wenn wir es dann entdeckt haben, es zu beachten und zu entwickeln oder entwickeln zu lassen.
Wir sind dann gefrustet. Frust erzeugt negative Gedanken und negative Gefühle. Damit arbeiten wir weiterhin an demselben Produkt, das die Menschheit in der Spirale gefangen hält.
Das Talent ist der Schlüssel zur Freiheit. Nicht nur im Einzelnen, sondern im Gesamten betrachtet.
Helga König: Äußerst interessant fand ich Ihre Feststellung, dass Menschen, die scheitern mehr auf Ihr Glück als auf Sicherheit setzen. Wodurch ist Ihnen dieses Phänomen aufgefallen?
Martin Gutwald: Ich habe mich in meinen früheren Unternehmungen immer auf mein Glück verlassen. Ich glaubte an das Glück und war mir immer sicher. Es gelang mir viel – aber es ging auch mal ordentlich schief. Und das habe ich dann zu hinterfragen begonnen, denn das Glück, das ich immer hatte, war wie weggeblasen.
Ich stellte dann fest, dass viele Menschen sich auf das Glück verlassen. Der Wunsch, etwas zu erreichen ist stärker, als die Sicherheit zu wählen, es bleiben zu lassen und darauf zu verzichten.
Ich habe Spieler erlebt, die das Wort Sicherheit nicht hören wollten. Glück war ihre Devise und sie steuerten kontinuierlich damit in ihr Unglück.
Ich muss dazu noch sagen, dass sich auch in der Weltordnung meines Erachtens einiges drastisch verändert hat. Als bei mir das Glück noch funktionierte, galten andere gesellschaftliche und politische Gesetze. Damals war die Herausforderung des Glücks noch vertretbar. Heute aber sind die Spielräume sehr eng geworden. Die Angst, etwas zu verlieren, wird bei jedem Einzelnen größer. Das bedeutet, dass Entscheider von dieser Angst beeinflusst keine Zusagen zu Unternehmungen mehr machen. Die Sicherheit wird immer wichtiger – das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass die Angst immer größer wird.
Helga König: Nennen Sie unseren Lesern doch bitte den Hauptgrund dafür, zum Verlierer zu werden?
Martin Gutwald: Ich sehe einen wichtigen Grund an der mangelnden Kenntnis über sich selbst. Ich muss wissen, was mich beeinflusst und was mich bestimmt.
Die größte Sicherheit im Leben erreicht man dadurch, sich selbst zu bestimmen und sich selbst zu steuern.
Wir alle sind dazu da, füreinander da zu sein. Wir alle sind Diener unserer Mitmenschen. Wer sich selbst steuert, dient bewusst und lässt auch bewusst vieles nicht zu.
Wer sein inneres Bild nicht kennt, ist Spielball des Lebens. Wer dieses Wissen erwirbt und es für sich anwendet, muss sich im Klaren darüber sein, dass sein Gegenüber denselben naturgegebenen Gesetzen ausgesetzt ist. Geht er damit verantwortungslos um, oder bedenkt es nicht, wird er wieder zum Spielball werden.
Den Hauptgrund sehe ich an der Gleichgültigkeit. Die Verantwortung zu übernehmen, dass das eigene Leben das eigene Produkt ist, fällt den meisten Menschen schwer. Zu sehr wird die Schuld für eine Misere im Äußeren gesucht um sich selbst zu schützen.
Wer gleichgültig denkt und handelt, nimmt alles in Kauf und erlaubt es, auch ein Verlierer zu sein.
Helga König: Verlierer muss keiner ewig sein, das zeigen Sie in Ihrem Buch auch. Welche Erfahrungen machen Sie diesbezüglich in Ihren Seminaren für dauerhafte und nachhaltige positive Erfolgsstrategien?
Martin Gutwald: Ich habe ein Seminarprogramm entwickelt, das in 7 Modulen aufgebaut ist. Jedes Modul ist in sich geschlossen und doch sind alle Module miteinander verzahnt.
Zu diesem Seminarprogramm gibt es ein 136-seitiges Seminarbuch. Ich gab diesem Buch den Titel "Scheme of Life", der "Plan des Lebens". Dieses Seminarbuch ist ein absolut persönliches Buch und es wird personalisiert ausgegeben.
Der Teilnehmer arbeitet an sich selbst und wird mit seinen eigenen Strukturen konfrontiert. Er lernt sich kennen und begreifen, warum sein Leben so ist, wie es ist.
Er lernt die Bedeutung einer Vision und wie diese Vision strategisch anvisiert wird. Die naturgegebenen Gesetze lernt er zu begreifen und zu verstehen. Schon während des Seminars wird sich sein Leben verändern wollen, da er sich mit ganz anderen Gedanken auseinandersetzt und sich mit ganz anderen "Feldern" verbindet.
Seine Gewohnheiten ändern sich, er lernt durch Selbsthypnose, strukturierte Veränderungen an sich vorzunehmen.
Der dauerhafte positive Erfolg ist in seiner Gewohnheitsstruktur zu finden. Lernt er, gewohnt positiv erfolgreich zu sein, dann ist die Nachhaltigkeit geschafft.
Das Ziel des Seminars ist, dass er sein Leben planen und das Wissen vermitteln kann. Kann er das Wissen vermitteln, dann ist er im Besitz aller Werkzeuge des Lebens und trägt am Umdenken und Richtigdenken enorm dazu bei.
Helga König: Wo kann man Ihre Vorträge hören und wo bei einem Seminar zu Gast sein?
Martin Gutwald: Mein Seminarprogramm, "Lektionen der Unabhängigkeit" kann über meine Internetseite http://www.vision-und-strategie.com/vortraege-und-seminare/seminare/lektionen-der-unabhaengigkeit.html
eingesehen werden. Dort sind auch die Termine zu sehen. http://www.vision-und-strategie.com/vortraege-und-seminare/termine.html
Vorträge von mir können gerne gebucht werden.
Helga König: Wird es noch weitere Bücher von Ihnen geben?
Martin Gutwald: Ja! Ich plane weitere Bücher in diesem Genre.
Es gibt aber noch etwas von mir, mit dem ich parallel starte. Unter Pseudonym schreibe ich Romane. Eine Romanreihe heißt The Theodor Story (www.theodor-story.com ).
Der erste Band ist bereits veröffentlicht. Es gab jedoch ein Hindernis, das ich noch überwinden musste und somit startet die "The Theodor Story" erst jetzt.
Mit "The Theodor Story" – es sind fünf Bände – möchte ich mit demselben Thema auch die Menschen erreichen, die nicht sachbuchorientiert sind.
Die "The Theodor Story" ist ein Roman, der das Schicksal der menschlichen Natur auf spannender Ebene transportiert. Erkenntnisse, Wahrheiten und Ereignisse sind darin eingearbeitet.
Zu jedem Band gibt es einen Zugang zu weiteren Internetseiten. Der erste Band enthält einen Code, der diese Seiten öffnet.
Man kann sich einen Newsletter abonnieren (ist im Buchpreis drin) und erhält somit 52 Wochen lang jede Woche einen Newsletter. Dieser Newsletter informiert, führt und leitet an, sich selbst zu finden und dieses Wissen kennen zu lernen und anzuwenden. Über diesen Newsletter gelangt man zu Videos, Webinaren und Infos, die es dann nur dort in besonderer Umgebung geben wird.
Herzlichen Dank, lieber Herr Gutwald, für das aufschlussreiche Interview.
Ihre Helga König
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