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Helga König im Gespräch mit Melanie Jonas und mit Margaritta Schulze Lohoff über das Buch "It`s Gintime"

Sehr geehrte Frau Jonas, sehr geehrte Frau Schulz Lohoff, dieser Tage habe ich Ihr Buch "It`s Gintime" rezensiert. Dazu möchte ich Ihnen heute einige Fragen stellen.

Helga König: Können Sie unseren Lesern zunächst einmal mitteilen, wie es zu dem außergewöhnlichen Buchprojekt "It´s Gintime" kam?

 Melanie Jonas_Gintime
Melanie Jonas: Angefangen hat alles auf einer Dachterrasse in Mumbai. Als ich dort einen Gin and Tonic bestellen wollte, habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass das zu einer Kunst geworden war. Welcher Gin, welches Tonic, mit Zitrone oder Gurke? Danach habe ich nach einem guten Buch über Gin gesucht, aber keines gefunden. Also habe ich mir gedacht: Dann müssen wir selbst eins machen. 

Margitta Schulze Lohoff: Und uns war schnell klar, dass wir kein typisches Nachschlagewerk produzieren wollten. Denn beim Gin trinken geht es doch vor allem ums Genießen – und das soll unser Buch auch sein: ein Genuss für Gin-Freunde. 

Helga König: Neben den wunderbaren Texten zum Buch, das weit über eine Gin-Fibel hinausgeht, erwarten den Leser tolle Fotos des Fotografen Gabor Ekecs. Dürfen wir erfahren, welcher Grundgedanke hinter den Fotos steht und was man hier vielschichtig abgebildet hat?

Melanie Jonas: Es geht um ein ganz bestimmtes Lebensgefühl! Die Fotos sind alle in Los Angeles entstanden. Mit Freunden des Fotografen aus der ganzen Welt. Sie haben zusammen gekocht, getrunken und gefeiert. Die Bilder zeigen eine Nacht mit Gin, guten Freunden, Genuss und dieser Sehnsucht nach dem perfekten Moment. 

Helga König: Würden Sie bitte kurz skizzieren, was man unter dem Getränk "Gin" zu verstehen hat?

 Margitta Schulze Lohoff_Gintime
Margitta Schulze Lohoff: (lacht): Diese Frage wurde uns schon oft gestellt. Die kurze Antwort wäre: ein mit Wacholder aromatisierter Branntwein. Dann könnten wir aber auch über den deutschen Wacholderschnaps sprechen. Gin ist aber noch viel mehr: Es ist das britische Nationalgetränk und spiegelt die Geschichte des Landes. Gin wird nämlich mit noch sehr viel mehr Zutaten aromatisiert als Wacholder. Viele davon haben die Briten aus ihren Kolonien mitgebracht: zum Beispiel Zitrusfrüchte, Koriander oder Zimt. Aber der Wacholder steht immer im Vordergrund. 

Helga König: Warum spricht Gin nicht nur den Gaumen, sondern auch die Nase an? 

Melanie Jonas: Eben weil Gin mit so vielen verschieden Früchten, Samen oder Wurzeln aromatisiert werden kann, gibt es einige die wie Parfüm duften. Der deutsche Gin Monkey 47 zum Beispiel. 

Helga König: Können Sie unseren Lesern berichten, welche Erfahrungen Sie in dem kleinen westfälischen Restaurant in Münster haben sammeln können, das Sie im Buch vorstellen und weshalb Sie es Gin-Liebhabern zum Besuch empfehlen?

Margitta Schulze Lohoff: Wir haben das Restaurant zufällig entdeckt. Freunde aus Münster haben mich dorthin eingeladen und mir ist sofort die große Gin-Sammlung aufgefallen. Die Bartenderin Marie Rausch kreiert die Cocktails immer passend zu den Gerichten ihres Mannes Niklas. Es war eine ganz neue Erfahrung zum Essen nicht den passenden Wein, sondern einen Cocktail zu trinken. Großartig! 

Helga König: Was hat es mit Gläsern für Getränke auf sich. Wieso sollte man darauf achten, einen bestimmten Drink in einem bestimmten Glas zu reichen? 

Melanie Jonas: Weil die Gläser auf die Eigenschafen des Getränks abgestimmt sind. Ein Sekt zum Beispiel perlt am besten in einer Flute. Ein Drink, der kühl, aber nicht auf Eis serviert werden soll, braucht ein langstieliges Glas, damit er in der Hand nicht sofort warm wird. Aber um ehrlich zu sein: Zu ernst muss man das auch nicht immer nehmen. In der richtigen Situation tut es manchmal auch ein Pappbecher … (lacht)

Helga König: Können Sie unseren Lesern ein wenig zu dem meistgetrunkenen Longdrink der Welt verraten? 

Melanie Jonas: Sie meinen den Gin and Tonic? Ich habe ja anfangs gedacht, dass der perfekte Gin and Tonic eine Kunst ist. Das stimmt aber gar nicht: Es ist einfach Übung. Man muss ganz viel experimentieren bis man herausgefunden hat, welche Mischung man am liebsten mag. Probieren Sie zum Beispiel mal Gin Mare mit Fever-Tree, Monkey 47 mit 1724 oder Tanqueray Ten mit Fentimans 

Helga König: Seit wann überhaupt wird Gin getrunken? 

Margitta Schulze Lohoff: Schon ewig! Doch Gin, wie wir ihn heute kennen, gibt es erst seit zwei Jahrhunderten. In den Jahrhunderten davor waren die Destillationskünste noch so schlecht, dass üble Geschmäcker mit Zucker übertüncht werden mussten.

Helga König: Verraten Sie unseren Lesern als Einstimmung zum Buch die im Buch veröffentlichte Kreation von Gerald Schroff? 

Melanie Jonas: Aber gerne. Sie brauchen 3 cl Adler Berlin Gin, 2 cl Lillet-Wermut, 1 cl Sanssouci Holunderblütenlikör und 1 cl Sanssouci Quittenlikör – die Liköre stammen alle aus der Preußischen Spirituosen Manufaktur. Sie verrühren alle Zutaten und seihen sie in ein vorgekühltes Martiniglas ab. Und dann einfach genießen! Prost!

Liebe Melanie Jonas, liebe Margitta Schulze Lohoff, für das aufschlussreiche Interview danke ich Ihnen herzlich.

Ihre Helga König  

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