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Helga und Peter J. König im Gespräch mit Volker Schmitt, Inhaber, Betriebsleiter und Kellermeister des Weinguts Schmitt Herrnsheim

Lieber Herr Schmitt, nachdem wir auf "Buch, Kultur und Lifestyle" drei Ihrer Weine vorgestellt haben, möchten wir nun einige Fragen im Hinblick auf Ihr Weingut und Ihre Weine an Sie richten. 

Hier die Links zu den Weinbesprechungen:
2013 Weingut Schmitt Herrnsheim, Sauvignon Blanc, trocken

Helga König: Damit unsere Leser Sie kennen lernen können, möchten wir wissen, wo Ihr Weingut zu finden ist? 

 Volker Schmitt,
Foto: privat
Volker Schmitt:   Mein Weingut befindet sich in Herrnsheim, einem Vorort von Worms. 1994 erfolgte ein kompletter Neubau und seitdem ist unser Weingut inmitten von Weinbergen, am Ortsrand von Herrnsheim, zu finden.

Peter J. König: Wie lange beschäftigt sich Ihre Familie mit Weinanbau und weshalb haben Sie sich entschlossen, Winzer zu werden? 

Volker Schmitt:  Wir sind ein relativ junges Weingut. Mein Großvater hat im Jahr 1949 die ersten Rebstöcke gepflanzt. Seit diesem Zeitpunkt hat sich meine Familie immer mehr mit dem Weinanbau beschäftigt. Nun bin ich die 3. Generation, die den Weinbau in unserer Familie fortführt. Wenn man in einer Winzerfamilie aufwächst, merkt man irgendwann, ob das Interesse an diesem Beruf da ist und auch wächst. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich Winzer werden will. Die Neugier am Anbau und Ausbau von Wein fasziniert mich heute noch. 

Helga König: Die Weine in Rheinhessen haben einen enormen Qualitätsschub erhalten. Worauf ist dies Ihrer Meinung nach zurückzuführen?

Volker Schmitt:  Meiner Meinung nach ist dies in erster Linie auf die Offenheit der Winzerkollegen untereinander und auf den Erfahrungsaustausch zurückzuführen. Noch vor 30 Jahren war es ein „No-Go“ sich über seine Arbeit im Keller oder im Anbau der Reben mit seinen Kollegen auszutauschen. Heute ist das keine Seltenheit mehr und gehört schon fast zur Normalität. An zweiter Stelle steht die bessere Ausbildung im Vergleich zu damals. Sei es die schulische Ausbildung, als auch überbetrieblich. Viele junge Winzer haben heutzutage die Möglichkeit Erfahrungen in anderen Weingütern in der ganzen Welt zu sammeln, und diese im eigenen Weingut dann umzusetzen. 

Peter J. König: Welche Rebsorten pflanzen Sie in Ihrem Weingut an und weshalb haben Sie sich zu diesen Sorten entschieden? 

Volker Schmitt:  Hauptrebsorten Weiß sind Riesling, Chardonnay, Grauer und Weißer Burgunder, Albariño und Sauvignon Blanc. Bei den Roten Rebsorten sind es Spätburgunder, Saint Laurent, Cabernet Sauvignon und Merlot. In den meisten Fällen entscheidet man sich für Rebsorten, welche in die Region schon lange Tradition haben und erfahrungsgemäß auch gute Weine daraus entstehen. Natürlich spielt die Nachfrage am Markt nach einigen Sorten auch eine Rolle. Zu guter Letzt auch die Neugier an neuen Rebsorten, und die damit verbundene Herausforderung. 

Helga König: Was hat es mit der Sorte Albarino auf sich und was bedeutet der Zusammenschluss der Gruppe „Vinovation Worms“? 

Volker Schmitt:  Den Albariño hab ich das erste Mal Ende 2007 in einem Restaurant eines Freundes verkostet. Nach einigen Recherchen war mir sofort klar, dass ich diese Rebsorten anbauen muss. Frei übersetzt heißt er „Der Weiße vom Rhein“ und wurde einer Sage nach von Mönchen über den Jakobsweg nach Galizien gebracht, als Opfergabe für den heiligen Jakob. Der Jakobsweg läuft durch die Herrnsheimer Weinberge und dort wurde er das erste Mal 2008 von mir als Sortenversuch angelegt. 2011 entschloss ich mich einen weiteren Weinberg mit dieser Sorte zu bepflanzen. Die Vinovation Worms ist ein Zusammenschluss von 4 Wormser Winzer, die sich das Ziel gesetzt haben, den Wormser Wein wieder über die Grenzen hinaus bekannter zu machen. Gemeinsam treten wir auf Veranstaltungen in ganz Deutschland auf und präsentieren unsere Weine und veranstalten eine gemeinsame Jahrgangspäsentation in Worms. Am 27. April 2014 präsentieren wir nun zum 10. Mal unsere Weine im Schloss Herrnsheim. 

Peter J. König: Können Sie uns etwas über Ihre Philosophie des Weinmachens berichten? 

Volker Schmitt: Das Kapital eines jeden Winzers sind seine Weinberge, und vor allem die Böden auf dem die Rebstöcke wachsen. Oberstes Ziel ist es diese Grundlage zu erhalten und respektvoll damit umzugehen. Ich verwende nur organischen Dünger und verzichte auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden. In der Weinbereitung geht es im Großen und Ganzen darum, das zu erhalten, was die Trauben aus dem Weinberg mitgebracht haben. Die schonende Verarbeitung bis in die Flasche ist dabei oberstes Gebot. 

Helga König: Was hat Sie bewogen neben traditionellen Weinsorten auch andere Wege zu gehen, beispielsweise erneut alte Rebsorten wieder publik zu machen? 

Volker Schmitt: Als Erstes steht da die Neugier Neues auszuprobieren. Die Möglichkeit zu haben zu experimentieren und neue Wege zu gehen, ist für mich eines der schönsten Dinge an diesem Beruf. Es ist zwar immer ein Wagnis und es besteht ein gewisses Risiko, ob diese Rebsorten letzten Endes optimal gedeihen, bzw. reifen und vor Allem vom Verbraucher akzeptiert werden. Wie sagt man so schön: „no risk no fun“ Dieses Motto gehört heutzutage dazu, wenn man etwas erreichen will und versucht sich von anderen zu unterscheiden.

Peter J. König:  Sie haben beim Regionalentscheid Rheinhessen zum Deutschen Spätburgunderpreis  zweimal in der Folge den ersten Platz belegt. Was können Sie uns dazu sagen? 

Volker Schmitt:  Es freut mich natürlich sehr und zeigt mir, dass ich mit dem was ich tue auf dem richtigen Weg bin. Es gibt einem die Bestätigung für die harte Arbeit im Weingut und erfüllt einem mit Stolz. Einen gewissen Motivationsschub verleiht einem so etwas natürlich auch.  

Helga König: Neben Ihrer Tätigkeit als Winzer bieten Sie in Ihrem Weingut auch Gästezimmer an. Was sollten unsere Leser in diesem Zusammenhang dazu Wissenswertes erfahren? 

Volker Schmitt: Als meine Eltern 1991 mit der Planung des neuen Weinguts begannen, stellten sie sich die Frage, welche Wege man für die Zukunft noch einschlagen kann. Da es in Herrnsheim, bis auf ein Gasthaus, keine Übernachtungsmöglichkeiten gab, entschlossen sie sich ein Gästehaus zu integrieren. Wir bieten nun 6 Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer an. Alle Zimmer sind im Landhausstil eingerichtet und mit Dusche, WC und TV ausgestattet. Unsere Gäste schätzen die ruhige Lage in mitten der Weinberge und genießen es den Alltag bei uns hinter sich zu lassen.

Lieber Herr Schmitt, wir danken Ihnen für das aufschlussreiche Interview.
Helga und Peter J. König


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie auf die Website  des Weinguts Schmitt Herrnsheim und können Wein bestellen:  www.schmitt-herrnsheim.de

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