Lieber Herr Freitag, vor geraumer Zeit habe ich Ihr Buch "Mein WDR-Kochbuch" rezensiert. Heute möchte ich dazu einige Fragen an Sie richten.
Helga König: Wodurch zeichnet sich die Mentalität eines typischen westfälischen Kochs aus?
Björn Freitag |
Björn Freitag: Durch Geselligkeit, die Liebe zum Detail und gutem Humor.
Helga König: Sind Stielmus und Grünkohl Gemüsesorten, aus denen vormals bäuerliche Gerichte zubereitet worden sind oder kannte man dieses Gemüse früher auch schon in der gutbürgerlichen Küche?
Björn Freitag: Ich kenne Stielmus und Grünkohl aus meiner Kindheit, weil meine Eltern und meine Oma diese Gerichte oft gekocht haben. Ob diese Gerichte typisch für die gut bürgerliche Küche sind, kann ich nicht einschätzen.
Helga König: Worauf wurde bei den Warenkundeinformationen im Buch besonders viel wert gelegt?
Björn Freitag: Die Warenkundeinformationen sind ein wichtiger Teil der Recherche in meiner WDR-Sendung „Der Vorkoster“. Die Warenkundeinformationen in der Sendung werden auch noch professionell von der Kompetenz der Ernährungsberaterin Anja Tana unterstützt und haben somit einen wichtigen Stellenwert für die Zuschauer.
Helga König: Welche Schlüsse haben Sie aus den Ernährungstipps von Anja Tanas gezogen?
Grünkohlcremesuppe mit Hähnchen-Graubrot-Spießen |
Björn Freitag: Die Ernährungstipps von Anja Tanas stellen für mich eine ausgewogene, gesunde und leicht nachvollziehbare Ernährung dar. Anja Tanas hat mich auch kompetent mit Ihren Ernährungstipps in meinem aktuellen Buch „Mein WDR-Kochbuch“ unterstützt.
Helga König: Was hat Sie dazu bewogen das Rezept für ein „Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurken-Salat“ in Ihr doch eher regionales Kochbuch mit aufzunehmen?
Björn Freitag: Die Regionalität stand in meinem aktuellen Kochbuch nicht im Vordergrund, sondern eher alle Gerichte, die der Zuschauer bisher nur aus meinen WDR-Sendungen kannte.
Krosser Zander im Rieslingschaum mit Sauerkrautpuffern |
Helga König: Welche Inspiration war die Grundlage für das Rezept „ Sauerbraten vom Butt mit getrockneten Sauerkirschen und Kohlrabi“?
Björn Freitag: Ich selber bin ein großer Sauerbraten-Fan. Für diese Speise hat mich aber ein anderes Rezept inspiriert; und zwar, dass ich den Steinbutt sauer eingelegt hatte. Dieses Rezept schmeckte aber nicht, da der Fisch nicht einlegbar ist und mit Säure reagiert. Aus diesem Grund habe ich mein eigenes Rezept kreiert.
Helga König: Welche Bedeutung hat bei Ihnen Zimt beim Kochen?
Gestürzte Quitten-Tarte mit Granatapfel |
Björn Freitag: Zimt hat für mich in der Küche eine untergeordnete Rolle; ich verwende lieber Sternanis. Zimt als Gewürz erinnert mich immer sehr an Weihnachten.
Helga König: Können Sie den Lesern etwas über Westfälisches Zwiebelfleisch berichten?
Björn Freitag: Zwiebelfleisch ist für mich das klassische Gericht auf der Kirmes und bei Schützenfesten. Ich persönlich mag gerne die Schmorrippchen mit Zwiebeln, die meine Mutter für mich gekocht hat.
Helga König: Was reizt Sie daran, mit Pastinaken zu kochen?
Björn Freitag: Pastinaken haben für mich mittlerweile den gleichen Stellenwert wie Sellerieknollen; und Pastinaken schmecken richtig gut zu dunkler Bratensauce.
Helga König: Welchen Stellenwert hat Rhabarber bei Ihnen, wenn Sie in den kommenden Monaten Desserts zubereiten?
Björn Freitag: Rhabarber ist für mich so wichtig, wie es Erdbeeren sind. Ich mag sehr gerne den leicht säuerlichen, langanhaltenden Geschmack.
Lieber Björn Freitag für das aufschlussreiche Interview danke ich Ihnen herzlich.
Helga König
Bildnachweis:© Verlag Zabert Sandmann / Jo Kirchherr
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