Liebe Frau Prof. Dr. Axt-Gadermann, dieser Tage habe ich Ihr Buch "Warum Achterbahn fahren attraktiver macht und Schokolade vor Falten schützt" rezensiert. Dazu möchte ich Ihnen einige Fragen stellen.
Helga König: Warum sollten wir alle altersunabhängig auf ein attraktives Äußeres Wert legen?
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann Foto: Renate Sust |
Prof. Dr. Michaela Axt- Gadermann: Zuerst müssen wir mit uns selber zufrieden sein, dann können wir das auch von anderen erwarten. Jeder kennt die Wirkung einer neuen Frisur, eines neuen Kleidungsstücks. Wir fühlen uns plötzlich richtig wohl und selbstbewusst, gehen mit erhobenem Kopf durch die Stadt und sind mit uns selbst im Reinen. Glückshormone werden ausgeschüttet, die wiederum das Immunsystem stärken und uns ein bisschen gesünder machen. Es geht gar nicht darum, jeden Tag nur dick geschminkt und im Designerfummel das Haus zu verlassen, sondern vielmehr darum, bei aller Sorge und Bemühung um die Anderen, um die Familie, Freunde und Beruf auch sich selber nicht zu kurz kommen zu lassen und sich selber wert zu schätzen.
Helga König: Sie empfehlen den Lesern nicht grundlos den Einsatz von roten Farbtönen im Outfit. Weshalb haben nach Ihrer Ansicht die Modedesigner so lange auf Schwarz beharrt, wo doch die psychologische Wirkung von Rot so umwerfend ist?
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann: Rot erfordert Mut und das richtige Umfeld. Ich kann nicht zu jedem Termin als „Lady in Red“ erscheinen. Aber es lohnt sich, sich einfach mal der roten Farbpalette zu nähern. Es muss nicht gleich ein schreiendes Coca-Cola-Rot sein. Rot kann auch dezenter und für den Anfang gerne in kleinen Portionen. Designer wollen natürlich auch verkaufen und schwarz ist eine Farbe, die sich jeder traut und die sowohl tagsüber als auch abends funktioniert.
Helga König: Wenn der Duft von
Grapefruit so ungemein verjüngend wirkt,
verstehe ich nicht, wieso die Parfümindustrie ihn so selten einsetzt. Guerlain hat vor einigen
Jahren „Aqua Allegoria Pamplelune“ auf den Markt gebracht. Die Werbung wies
nicht auf den Verjüngungseffekt hin. Fehlt es der Parfumindustrie an
wissenschaftlichem Hintergrundwissen?
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann: Es gibt ja mehrere Düfte, die in diese Richtung gehen. Einen
Duft kauft man in der Regel spontan und emotional. Wer nicht auf zitronige
Düfte steht, wird sich damit nicht unbedingt zu jeder Tageszeit wohlfühlen,
aber es lohnt sich sicher, auch mal in diese Richtung zu „schnuppern“. Ich weiß
auch nicht, ob man mit der Aussage „macht jünger“ werben darf, wenn man nicht
speziell zu diesem Duft eine Studie vorliegen hat – das sind evtl. rechtliche
Gründe
Helga König: Zartbitterschokolade
scheint der Faltenbildung
vorzubeugen, sofern man sie in Maßen genießt. Wie viel Gramm Schokolade
pro Tag sind vertretbar?
Prof. Dr. Michaela Axt- Gadermann: Dunkle Schokolade ist besser als ihr Ruf. Sie zählt sogar zu
den Nahrungsmitteln mit niedrigem Glykämischem Index, da der Zuckergehalt tatsächlich
gering ist – umso geringer, je höher der Kakaoanteil. Wer keine
Gewichtsprobleme hat, darf ruhig eine Drittel Tafel am Tag essen, aber auch wer
eher mit den Pfunden zu kämpfen hat, darf sich eine oder zwei Rippen gönnen –
durch den niedrigen Zuckeranteil macht dunkle Schokolade auch lang anhaltend
satt.
Prof. Dr. Michaela Axt- Gadermann: Wer das bisher nicht gemacht hat, wird schon nach wenigen
Wochen Veränderungen feststellen können: die Figur wird straffer, wir bauen
Muskeln auf und Fett ab, die Silhouette formt sich und die Haltung wird
aufrechter, d.h. jünger. Gleichzeitig wächst das Selbstvertrauen und die Haut
wird rosiger, was die meisten Mitmenschen besonders attraktiv finden. Gleichzeitig
haben wir aber auch langfristige Effekte auf die Gesundheit – hier dauert es
allerdings länger, bis diese zum Tragen kommen: Das Risiko für
Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose, Depressionen, einige
Tumorerkrankungen, Diabetes und Übergewicht sinkt nachweislich und deutlich!
Helga König: Weshalb altert man
schneller, wenn man zu viel gesättigte
Fette und Zucker zu sich nimmt?
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann: Gesättigte Fette, aber auch die mehrfach ungesättigten
Omega-6-Fettsäuren fördern Entzündungen und Entzündungen wiederum fördern
Alterungsprozesse sowohl an der Haut als auch an den inneren Organen und
fördern die typischen Alterskrankheiten. Zucker geht mit den kollagenen Fasern,
die wir nicht nur in der Haut, sondern als Binde- und Stützgewebe auch in
vielen Organen finden, Verbindungen ein, die – wenn der Blutzuckerspiegel oft
und dauerhaft erhöht ist – irreversibel werden, d.h sich nicht mehr
zurückbilden können. Die kollagenen Fasern versteifen, werden brüchig und
Falten bzw. Organschäden können entstehen.
Helga König: Wieso vermindert karotinhaltige Nahrung die Faltenbildung?
Axt-Gadermann: Karotinoidreiche Nahrungsmittel bauen einen Lichtschutz in
der Haut auf, der tagtäglich wirken kann. Da UV-Licht der bedeutendste
Faltenbeschleuniger ist, erzielt man mit diesen Nahrungsmitteln einen
Grundschutz. Außerdem wirken die Karotinoide auch als Antioxidantien und bieten
somit den anderen bedeutenden Alterungsbeschleunigern, den freien Radikalen,
Paroli.
Helga König: Dass eine positive Lebenseinstellung verjüngend
wirkt, hört man immer wieder. Warum
macht es Sinn nicht nur andere anzulächeln, sondern zudem im Spiegel auch sich
selbst?
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann: Man kann nicht erwarten, dass andere einen anlächeln, wenn
man sich selber nicht „leiden kann“ oder sich selber nichts wert ist. Zuerst
müssen wir mit uns im Reinen sein, zufrieden trotz kleiner oder größerer Makel,
dann wirken wir auch auf andere. Und sich morgens im Spiegel schon mal
freundlich anzulächeln, ist ein erster schritt dahin. Man weiß, dass das
Lächeln, ob spontan oder geplant, Reaktionen im Gehirn verursacht, die uns zufriedener
werden lassen.
Helga König: Alfons Schuhbeck schwört auf Ingwer und auch Sie lassen
ihn in ihrem Buch nicht unerwähnt. Auf welche Weise hilft er für ein
jugendliches Aussehen?
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann: Ingwer ist – ähnlich
wie Curcuma – ein Stoff der das Enzym Cyclooxygenase hemmen kann. Dieses Enzym
spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Entzündungen und diese machen
bekanntlich als (siehe oben)
Helga König: Können Sie den Lesern Ihre Aussage begründen, weshalb man
länger lebt, wenn man jünger ausschaut?
Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann: Unser Aussehen ist der Spiegel unseres Lebensstils. Wer
Raucht, bekommt früher Falten, schädigt aber auch seine Gesundheit. Wer sich
zuckerhaltig und mit den falschen Fetten ernährt, entwickelt ebenfalls nicht
nur vorzeitige Linien und Altersflecken, sondern möglicherweise auch Arterienverkalkung,
Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck. Somit spiegelt unser Gesicht oder unser
Aussehen im Prinzip recht gut das wieder, was in unserem Körper passiert – das
konnte die Studie (siehe Buch) recht gut belegen.
Helga König: Wie lange dürfen wir uns im Sommer ungestraft in der
Sonne aufhalten?
Liebe Frau Prof. Dr. Axt- Gadermann für das aufschlussreiche Interview danke ich Ihnen herzlich.
Helga König
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