Liebe Simone Langendörfer, seit Ende letzten Jahres haben die Leser von "Buch, Kultur und Lifestyle" den Namen Simone Langendörfer hier immer wieder lesen können, denn ich habe im Rahmen einer Rezension Ihr Buch "Für ein Leben in Fülle" vorgestellt, zudem haben wir ein Interview zu diesem Buch gemacht und Sie haben in der letzten Woche eine Gastkolumne mit dem Titel "Eigenliebe - Der perfekte Start in ein erfolgreiches Leben" verfasst. Außerdem führen diverse Links auf Ihre Website, weil Sie Menschen helfen können, die das Lächeln beinahe verlernt haben.
Ab heute nun gibt es eine eigene Seite für Sie im Onlinemagazin "Buch, Kultur und Lifestyle". Diese heißt: "Der Glücks-Tipp des Tages von Simone Langendörfer". Die täglichen Beiträge dort werden zukünftig in verschiedene soziale Netzwerke verlinkt, so dass FB- Freunde und Follower Ihre Glücksbotschaften auch lesen und hilfsbereit weiterverlinken können, damit sich die innere Zufriedenheit, die die Glücktipps bewirken, weiterverbreitet zum Wohle aller.
Helga König: Was erwartet die Leser von "Buch, Kultur und Lifestyle" auf der Internet-Seite "Die Glückstipps des Tages von Simone Langendorfer"?
Simone Langendörfer |
Simone Langendörfer: Unser Alltag ist sehr anspruchsvoll. Wir funktionieren und arbeiten jeden Tag unzählige Termine und Aufgaben ab. Wir leben fremdbestimmt und vergessen oft, dass wir für unser Glück verantwortlich sind.
Diese Internet-Seite soll wichtige Impulse geben, das eigene Denken, Sprechen und Handeln kritisch zu hinterfragen, sie soll Mut zum Glücklichsein machen.
Helga König: Was wird die tägliche Lektüre und das Beherzigen Ihrer Glückstipps grundsätzlich bewirken?
Simone Langendörfer: Man wird achtsamer und bewusster durch den Tag gehen. Durch Stress und Druck leben wir sehr unbewusst. Die Zeit scheint uns davonzulaufen. Unsere Gedanken machen uns das Leben schwer, peitschen uns immer weiter an und sind oft sehr lieblos. Durch die Glückstipps trainieren wir, immer mal wieder inne zu halten, den Blick nach innen zu richten und die eigenen Gefühle und Befindlichkeiten wahrzunehmen.
Helga König: Sie sind Expertin für Bewusstseins-Entwicklung, Mentaltrainerin und Glücksforscherin“. Seit 2008 coachen Sie weibliche Führungskräfte. Wo sehen Sie die besonderen Schwierigkeiten Ihrer Klientel, die es zu beheben gilt?
Simone Langendörfer: Besonders Frauen stehen unter einem sehr großen Erfolgsdruck. Sie wollen alles perfekt machen – Die Familie, den Job, die Partnerschaft. Oft bleibt dabei die eigene Gesundheit auf der Strecke.
Viele Frauen fühlen sich erschöpft, leer und antriebslos. Dies führt zu Aggressionen und Depressionen. Die Frauen werden immer unsicherer, spüren sich selbst nicht mehr.
Sie machen im Job mehr Fehler, weil sie unkonzentriert sind, sie sind gereizt und gleichzeitig traurig.
Ängste, Zweifel und Sorgen nehmen immer mehr zu. Man hat das Gefühl, das Leben wäre eine schwere Last. Viele Frauen drohen unter den Erwartungen und Ansprüchen zusammen zu brechen. Sie setzen sich dabei immer mehr unter Druck und gehen immer liebloser mit sich selbst um. Psychosomatische Krankheitssymptome sind ein Alarmsignal. Ein unglücklicher Teufelskreis beginnt, den es rechtzeitig zu durchbrechen gilt.
Helga König: Sie bekunden, dass weibliche Führungskräfte sich des Weiblichen besinnen sollen. Was ist das Weibliche und welchen Vorteil könnte dies im Job für die weibl. Führungskraft und ihre Mitarbeiter haben?
Simone Langendörfer: Frauen haben von Natur aus wertvolle Fähigkeiten: Sie sind intuitiv, haben eine hervorragende Sozialkompetenz, können sich sehr gut in Situationen hineinfühlen, spüren Konflikte und können rechtzeitig zwischen den Parteien vermitteln, sie besitzen eine hohe Empathiefähigkeit und emotionale Intelligenz. Diese skills werden oft von männergeprägten Teams belächelt und nicht ernst genommen.
Das Weibliche ist in Verbindung mit dem Männlichen eine Urkraft, auf die wir uns auch im Job besinnen sollten.
Menschen zu führen bedeutet, Stimmungen rechtzeitig wahrnehmen und deuten zu können. Darin sind Frauen unschlagbar gut.
Viele weibliche Führungskräfte trauen sich selbst zu wenig zu. Sie sind sich ihres wertvollen Potentials nicht bewusst. Sie versuchen oft, den männlichen Führungsstil zu kopieren und scheitern dann damit.
Ich mache Frauen Mut, bewusst zu ihrer Weiblichkeit zu stehen und den Nutzen daraus auch im Job gewinnbringend anzuwenden.
Davon können alle – Männer und Frauen –nur profitieren.
Helga König: Sie motivieren Ihr Klientel zudem, klar zu denken und nicht hysterisch zu handeln. Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass weibliche Führungskräfte emotional instabiler sind und rascher hysterisch reagieren als Männer, falls ja, wie lässt sich das erklären?
Simone Langendörfer |
Simone Langendörfer: Menschen reagieren hysterisch, wenn sie extrem unter Druck stehen. Wenn sie den Überblick verlieren und sich nicht mehr anerkannt fühlen. Dann beginnen sie, planlos und vollkommen verwirrt zu handeln. Dies hat man lange den Frauen zugeschrieben.
Wenn sich Frauen wieder auf ihre innere Stimme, ihre Intuition verlassen, sind sie extrem stark. Viel schneller als Männer fühlen sie, wenn es im Team zu Spannungen kommt und wann ein regulierendes Eingreifen gefordert ist.
Viele Jahre hat man Frauen eingeredet, dass sie zu "feinfühlig" und zu "emotional" sind. Man hat die weibliche Stärke in eine vermeintliche Schwäche verwandelt. Dies hat Frauen immer mehr verunsichert.
Helga König: Sie fragen Menschen, die sich für Ihre Seminare interessieren, ob diese Ihren "Seelenplan" kennen. Was bitte darf man unter einem solchen Plan ganz allgemein verstehen?
Simone Langendörfer: Wir alle sind hier, weil wir einen Seelenplan, unsere Bestimmung leben sollen.
Dieser Seelenplan besteht nicht darin, Steuererklärungen abzugeben und immer mehr Besitz anzuhäufen.
Wenn ich Frauen in meinen Beratungen frage, ob sie ihren "Seelenplan" kennen, können die meisten nichts damit anfangen.
Jeder Mensch hat Talente, Fähigkeiten und Neigungen, die ihn zu etwas Einmaligem, Einzigartigem machen. Wir sollten danach leben, unsere Talente zu fördern und immer mehr auszubauen.
Dies führt zu Zufriedenheit, mehr Kreativität und Erfüllung.
Helga König: Wie generiert man Freude und was bewirkt diese nachweisbar bei der täglichen Arbeit?
Simone Langendörfer: Freude ist grundlos und immer in uns vorhanden. Unser "Grundzustand" ist Freude. Doch Hektik und Stress liegen wie eine dunkle Wolkendecke über der Freude.
Doch die Sonne scheint immer, auch wenn der Himmel voller Wolken ist.
Wenn wir achtsam sind und uns klarmachen, dass wir mit Bereitwilligkeit und Hingabe viel weiter kommen als mit Druck und Sorgen, entsteht Freude.
Menschen, die mit Freude an die täglichen Aufgaben herangehen, sind erfolgreicher und kommen mit Frustrationen besser klar
Helga König: Wie reagieren emanzipierte, weibliche Führungskräfte, wenn Sie hören, dass sie dienen anstelle kämpfen sollen und was versteht man in diesem Zusammenhang unter einer Amazonenstrategie?
Simone Langendörfer: Amazonen waren in den griechischen Mythen und Sagen wagemutige Kämpferinnen, die männergleich in den Kampf zogen.
Wenn ich mich in vielen Unternehmen heute umschaue, kommt es mir genauso vor.
Männer und Frauen kämpfen einen unsäglichen, lieblosen Kampf. Jeder gegen jeden.
Die Stärke und die Kraft des Dienens liegt in der Sanftheit.
Dem anderen zu dienen hat nichts mit Schwäche, Versagen oder Gefühlsduselei zu tun. Im Gegenteil: Wer bewusst dient, ist überaus stark.
Dienen ist liebevoll. Sich in den anderen hineinzufühlen, dem anderen ein gutes Gefühl zu geben, zuhören zu können, tolerant zu sein, Geduld zu üben, erfordert eine weit fortgeschrittene Persönlichkeitsentwicklung. Dienen erschafft Glücksmomente.
Die Strategie der modernen Amazonen setzt auf mentale Stärke, Authentizität und die Fähigkeit, einen Kampf in ein erfolgreiches Handeln für das Große Ganze zu verwandeln.
Helga König: Worin sehen Sie bei Führungskräften den maßgeblichen Unterschied zwischen einem Frauen- und einem Männerprinzip in punkto Führung?
Simone Langendörfer: Männliche Führung ist ratiodominiert.
Ziele sollen schnell erreicht und Projekte zügig umgesetzt werden. Wachstum steht im Vordergrund, nicht der Mensch.
Mit Logik, Wissenschaft und Technik haben wir Großes bewirkt.
Heute gilt es, sinnvoll mit Ressourcen umzugehen, diplomatisch auf dem Globalen Parkett zu agieren, das bereits Vorhandene effizient zu nutzen.
Frauen und Männer sollten voneinander profitieren und nicht untereinander konkurrieren.
Teams sind dann erfolgreich, wenn Männer und Frauen erkennen, dass sie unterschiedliche Wege zum Ziel beschreiten und sich voller Wertschätzung und Respekt gegenseitig unterstützen.
Helga König: Diskutieren Sie mit den Frauen in den Seminaren wichtige Erfolgskriterien wie beispielsweise "Achtsamkeit" und bewirken diese Gespräche nachhaltigen Erkenntnisgewinn?
Simone Langendorfer: In Achtsamkeit das eigene Leben zu meistern und bewusst Glück, Dankbarkeit und Zufriedenheit zu genießen, ist ein Lifestyle, eine bewusste Willensentscheidung.
Bewusstsein kann trainiert werden. Den Augenblick als Kraftquelle zu erkennen, die eigenen Gedanken zu beobachten, ohne zu urteilen und zu bewerten, innere Ruhe zu spüren, auch wenn alle um einen herum gestresst sind, Freude, Sinnhaftigkeit und Erfüllung zu spüren ist Lebensglück. Dies zu vermehren, liegt in unserer Verantwortung.
Helga König: Coachen Sie überall im deutschsprachigen Raum und sind Sie in Frauennetzwerke eingebunden?
Simone Langendörfer |
Simone Langendörfer: Ich coache in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.
Jedes Frauennetzwerk und jeder Frauenverband kann mich für Vorträge und Seminare einladen.
Moderne Frauen mental zu stärken, ist meine Herzensangelegenheit seit vielen Jahren.
Helga König: Wie reagieren Firmenchefs auf die Frau, die beispielsweise Abteilungsleiterinnen den Rücken stärkt?
Simone Langendörfer: Mit einem charmanten Lächeln, wenn sie bemerken, dass es dem Unternehmenserfolg und den Menschen guttut.
Liebe Simone Langendörfer, ich danke Ihnen vielmals für das Interview und begrüße Sie allerherzlichst als Glücksbringerin auf dieser Plattform.
Ihre Helga König
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen